Hier spricht Dompfarrer Toni Faber im eXXpress über das Gründonnerstags-Geheimnis
Ostern, das höchste Kirchenfest des Jahres steht vor der Tür – Stress pur für Österreichs bekanntesten Priester. Für den eXXpress nahm sich Wiens Dompfarrer Toni Faber (62) dennoch die Zeit, um zu erklären, was es mit dem heutigen Gründonnerstag eigentlich auf sich hat. Was bedeutet er?
eXXpress: Herr Dompfarrer Faber, der Gründonnerstag ist ein wichtiger Tag im Kirchenjahr. Was genau feiern wir an diesem Tag?
Dompfarrer Faber: Wir feiern heute die Einsetzung des Sakraments der Eucharistie mit dem letzten Abendmahl Jesu. Dieses Geschenk von Brot und Wein symbolisiert die Zusage, dass wir nicht alleine sind. Jesus ist mit uns, mit seinem Leib und Blut.
Am Ende der Messe lädt er uns ein: “Wachet und betet!” Diese Einladung ist eine Ermutigung, die Zusage Jesu zu verinnerlichen: Er bleibt bei uns.
eXXpress: Wie begeht man den Gründonnerstag traditionell?
Dompfarrer Faber: Es gibt nur eine Heilige Messe, die vom Kardinal mit den Priestern gefeiert wird. Dazu gehört die Fußwaschung, so wie Jesus es bei seinen Jüngern getan hat. Es ist ein Symbol für den Liebesdienst, zu dem wir alle berufen sind. So sollen wir den Armen, Leidenden und Vertriebenen beistehen.
eXXpress: Woher kommt der Name “Gründonnerstag” eigentlich?
Dompfarrer Faber: Der Name “Gründonnerstag” kommt eigentlich von “greinen” (weinen). Dieser Name bezog sich auf die Trauer über den bevorstehenden Tod Jesu. Erst später wurde er zu “Grün” und zum Spinat umgedeutet, was eigentlich eine Verwechslung ist.
eXXpress: Welche Botschaft möchten Sie den Menschen zum heutigen Gründonnerstag mitgeben?
DompfarrerFaber: Die Botschaft Jesu, die lautet: “Bleibt hier und wachet!” Haltet durch, auch in schwierigen Zeiten. Jesus ist bei uns, und er wird uns durch alle Dunkelheit führen.
Kommentare