Die medizinische Versorgung von Häftlingen in Österreich kostet den Steuerzahler immer mehr. Im Jahr 2024 explodierten die Kosten auf satte 165 Millionen Euro, wie aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ an Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ) hervorgeht. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lagen die Ausgaben noch bei „nur“ 110 Millionen Euro.

Der mit Abstand größte Posten fällt dabei auf Behandlungen in öffentlichen Spitälern – Häftlinge werden dort oft auf gesperrten Stationen untergebracht, was besonders teuer kommt. „Wo die Krankenkasse angehalten ist, auf Kosten der normalen Menschen und Patienten zu sparen, gibt die Justiz immer mehr und mehr aus“, kritisiert FPÖ-Nationalrat Christian Lausch.

Steuerzahler wird schlechter behandelt

Besonders teuer schlägt die Unterbringung in psychiatrischen Einrichtungen zu Buche: Knapp 72 Millionen Euro flossen 2024 allein in diesen Bereich. Weitere zehn Millionen Euro wurden für externe Ärzte und Zahnärzte aufgewendet, 4,3 Millionen Euro kosteten Psychologen und Psychotherapeuten.

Lausch sieht darin eine massive Schieflage: „Der Steuerzahler, also der, der unser System am Laufen hält, wird schlechter behandelt und hat vor allem weit längere Wartezeiten als ein Straftäter.“

Während das Personal in den Justizanstalten knapp gehalten wird, werden kriminelle Patienten wie Privatversicherte behandelt. Laut Krone bemängelt Lausch, dadurch bleibe „zu wenig übrig, um etwa das Justizwache-Personal aufzustocken“.