Gegen die Führungsriege der insolventen Immobiliengruppe Signa, darunter auch Rene Benko, laufen derzeit strafrechtliche Ermittlungen in vier Ländern: Österreich, Deutschland, Liechtenstein und Italien. Die Staatsanwaltschaften untersuchen Vorwürfe von schwerem Betrug und wirtschaftskriminellen Machenschaften. Zur Beweissicherung fanden bereits zahlreiche Hausdurchsuchungen statt – auch in Benkos Villa in Innsbruck-Igls.

Die WKStA prüft insbesondere die Rechtmäßigkeit der Verlängerung eines Bankkredits kurz vor der Insolvenz der Signa-Gruppe. Benko soll im Sommer 2023 aktiv an den Verhandlungen teilgenommen haben, obwohl er offiziell keine Funktion in der Unternehmensführung innehatte. Ihm wird vorgeworfen, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Signa-Gruppe sowie deren Zahlungswilligkeit bewusst falsch dargestellt zu haben.

Ein weiterer Vorwurf betrifft den Verdacht der betrügerischen Krida. Benko soll Vermögenswerte unter Marktwert verkauft haben, wodurch Gläubiger mutmaßlich geschädigt wurden.

Verdacht des Subventionsbetrugs

Im Fokus der Ermittlungen steht auch das exklusive Luxusressort Chalet N in Lech am Arlberg. Während der Pandemie erhielt Benko für das Objekt Corona-Förderungen in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Ermittler vermuten jedoch, dass die Gelder unrechtmäßig beantragt und für private Zwecke genutzt wurden.

Größter Finanzskandal Europas

Der Zusammenbruch der Signa-Gruppe 2023/24 wird als einer der größten Finanzskandale Europas in die Wirtschaftsgeschichte eingehen. Im Zentrum des Geschehens steht der Gründer René Benko, der am Donnerstag laut Berichten der “KRONE” auf Anordnung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) festgenommen worden ist. Laut der Zeitung wurde auch bereits die U-Haft beantragt.

Ihm wird die vorsätzliche Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen im Rahmen des Signa-Insolvenzverfahrens vorgeworfen. Mit rund 150 Gesellschaften im In- und Ausland hat er Schulden in Höhe von rund 30 Milliarden Euro aufgetürmt.