
Jubel um "Wunder von Sierra Leone": Erfinder will Strom durch Fußgänger erzeugen
Vorigen September berichtete der eXXpress über einen Mann aus Simbabwe, der behauptete, er habe einen Fernseher erfunden, der Strom erzeugen kann. In der Tagesschau des Gebührensenders ARD wurde seine Geschichte als wahr verkauft. Doch freilich war der Erfinder ein Betrüger. Jetzt gibt es das nächste “Wunder” aus Afrika …
Als Maxwell Chikumbutso in der ARD seine Erfindung präsentierte, gingen die Augenbrauen vieler Gebührenzahler in die Höhe. Doch kritische ließ der öffentlich-rechtliche Sender lange nicht zu. Weil “Rassismus”. Freilich musste die Journalistin später peinlich berührt kleinlaut zugeben, dass sie auf einen Betrüger reingefallen war. Doch diesmal ist alles anders:
Strom durch Fußgänger
Jeremiah Thoronka (23) kommt aus Sierra Leone. Auch er hat eine “magische Energiequelle” ausgemacht. Seine Entdeckung brachte ihm neben Auszeichnungen grüner NGOs sogar eine Audienz beim Papst ein. Aus gewissen Kristallen kann man durch mechanischen Druck Elektrizität herauspressen. Piezo-elektrische Effekt nennt das der Fachmann seit weit über hundert Jahren. Wie man diesen zur großflächigen Stromversorgung nutzen kann, hat noch niemand herausgefunden. Bis eben jeremia Thoronka aus Sierra Leona die zündende Idee hatte. Er will den Druck, den Fußgänger auf den Boden ausüben nutzen, um Elektrizität für 1500 Menschen und für eine ganze Schule mit 9000 Schülern erzeugen.
Anlage wurde niemals vor Ort besichtigt
Experten halten das schlicht für unmöglich. Und, wie Tichys Einblick ausführlich recherchierte, kann es auch der Erfinder aus Sierra Leone nicht so recht erklären, was an seiner Erfindung nun überhaupt neu sein soll. Für eine Preisverleihung in Berlin hat es aber jedenfalls gereicht. Auf Anfrage der Kollegen von TE heißt es vom Greentech Festival: „In der Kategorie Youngster suchen wir für die GREEN AWARDS speziell nach jungen Personen, die einen Beitrag für den Umweltschutz leisten, was sich sowohl auf bereits geleistetes als auch auf das Potenzial bezieht. Wichtig ist uns besonders, dass die Person eine Vorbildfunktion übernehmen kann und junge Menschen zum Engagement für Umwelttechnologien und -schutz begeistert. Wir haben die Anlage von Jeremiah nicht vor Ort besichtigt. Im Rahmen unserer Jurysitzung mit 55 Jurymitgliedern wurde Jeremiah per Videocall zu neuen und alten Projekten interviewt.“
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