
Katholische Kathedrale im Sudan verwüstet
Die katholische Matthäus-Kathedrale in der sudanesischen Hauptstadt Khartum ist verwüstet worden. Das teilte ‚Kirche in Not’ laut Kathpress am Dienstag in Wien mit. Von dem internationalen katholischen Hilfswerk veröffentlichte Bilder aus einem Video zeigen erhebliche Schäden am Gebäude: Der Altarraum ist verwüstet; ein Kreuz und andere sakrale Gegenstände wurden zerstört.
Lokale Ansprechpartner von Kirche in Not berichteten, dass Truppen der Rebellenmiliz RSF die Kathedrale als Waffenlager genutzt hätten. Regierungstruppen hatten Khartum zuletzt zurückerobert. Am Wochenende räumte die Miliz ihren Abzug aus der Stadt ein. Die RSF hält aber weiter wichtige Stellungen im Westen des Landes.
Zehntausende Tote wegen Machtkampf zweier Militärs
Der Bürgerkrieg begann im April 2023. Auslöser war ein Machtkampf zwischen Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und seinem früheren Stellvertreter Mohamed Hamdan Dagalo, der die RSF-Miliz befehligt. Die seit zwei Jahren anhaltenden Kämpfe haben bereits Zehntausende Tote gefordert und laut den Vereinten Nationen die weltweit größte humanitäre Katastrophe ausgelöst. Knapp 13 Millionen Menschen wurden demnach vertrieben, fast 25 Millionen – etwa die Hälfte der Bevölkerung – leiden unter akutem Hunger.
Die kleine christliche Gemeinde im Sudan, die vor dem Krieg weniger als fünf Prozent der 43 Millionen Einwohner ausmachte, hat sich weiter dezimiert, wie ‚Kirche in Not’ unter Berufung auf lokale Quellen mitteilte. Viele Christen seien geflohen.
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