Krimi um Boeing: Whistleblower kurz vor Aussage mysteriös gestorben
Jahrelang kritisierte John Barnett (62) die Produktionsstandards beim US-Flugzeughersteller Boeing – jetzt wurde er tot aufgefunden. Brisant: Wenige Tage zuvor sagte er in einem Prozess gegen den Konzern aus.
Offiziell heißt es laut übereinstimmenden Meldungen, Barnett sei wegen einer selbst zugefügten Wunde am 9. März verstorben. Boeing ließ vermelden, man sei betrübt wegen des Todes des ehemaligen Angestellten. Dabei war die Karriere Barnetts beim Flugzeughersteller durchwachsen. Er arbeitete 32 Jahre lang für Boeing, bis er 2017 aus gesundheitlichen Gründen pensioniert wurde. Ab 2010 überwachte er die Qualität der Produktion des 787 Dreamliner. Im Jahr 2019 ließ er eine Bombe platzen, erzählte der BBC, dass unter Druck stehende Arbeiter bei Boeing Teile verbauen würden, die den Standards nicht genügten. Brisanter Vorwurf etwa: Eine von vier Sauerstoffmasken würden im Notfall nicht funktionieren.
Erschien nicht zum Gerichtstermin
Barnett beschuldigte die Firma, seine Karriere behindert zu haben. Kurz vor seinem Tod wurde er wegen dieser Vorwürfe im Rahmen eines Prozess befragt. Als er zum nächsten Termin nicht erschien, sah man bei seinem Hotel nach. Dort wurde er auf dem Parkplatz tot in seinem Fahrzeug aufgefunden.
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