Thomas Figl sieht schwindenden Permafrost als Auslöser für den massiven Bergsturz. Nach einem Erkundungsflug im Helikopter schätzt der Chef-Geologe Tirols, dass am Vortag mindestens 100.000 Kubikmeter Gestein vom Südgipfel des Fluchthorn-Massivs bei Galtür gestürzt waren. “Das Eis schmilzt wegen der stattfindenden Klimaerwärmung, und das sorgt eben dafür, dass die Berge bröckeln”, so der Geologe.

Gletscher sollen sich in den kommenden 20 halbieren

Das Eis sei der “Klebstoff” der Berge. Und weil dieses Eis immer mehr schmilzt, bröckeln nun sogar schon die Berge weg – so seine Theorie.

“Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Gletscher in den nächsten 20 Jahren – ganz unabhängig, von welchem Szenario man ausgeht – halbieren werden. Wir können das nicht mehr verhindern”, wurde Herbert Formayer, wissenschaftlicher Leiter des Berichts und Professor am Institut für Meteorologie und Klimatologie (Boku), anlässlich der Veröffentlichung des Berichts zitiert. Die Folge der Rückgänge sind eine Zunahme an Material für sogenannte gravitative Prozesse oder Massenbewegung – der Sammelbegriff für Hangrutschungen, Muren, Berg- oder Felsstürze und Geröll-Lawinen.