„Mehr Masken als Quallen“: Milliarden Covid-Masken werden 450 Jahre lang die Ozeane belasten
Nicht nur für Wirtschaft und Immunsystem wurden die Corona-Maßnahmen zu einer enormen Belastung, sondern auch für unseren Planeten. Allein im ersten Corona-Jahr gelangten 1,6 Milliarden Covid-Masken in die Weltmeere. Es wird fast ein halbes Jahrtausend dauern, bis sie abgebaut sind.
Dem Planeten haben wir in der Corona-Pandemie nichts Gutes getan: „Die Auswirkungen von COVID-19 gehen weit über die Krankheit selbst hinaus und werden uns noch Jahrhunderte lang begleiten“, meint das „Natural History Museum at Tring“.
Während der Corona-Pandemie wurden weltweit jeden Monat 129 Milliarden Masken und 65 Milliarden Handschuhe verbraucht. Wegwerfmasken eroberten seither auch die Weltmeere. Das wurde bereits im ersten Corona-Jahr deutlich. 1,6 Milliarden Covid-Wegwerfmasken gelangten bis 2020 ins Meer. Noch frappanter: Sie werden 450 Jahre brauchen, um biologisch abgebaut zu werden.
5500 Tonnen Plastik im Meer
Die Masken bestehen in der Regel aus Polypropylen, das sich in Mikroplastik auflöst und dann von Wassertieren und Vögeln gefressen wird, wodurch deren Verdauungstrakt verstopft und ihre Mägen mit Plastik vollgestopft werden.
Die Abfälle von Covid-Masken verursachten in den vergangenen drei Jahren eine gigantische Menge an Plastikmüll, die das Meeresleben auf dem gesamten Planeten bedrohen. Forscher von Visual Capitalist fanden 2021 heraus, dass drei Prozent der 52 Milliarden Einwegmasken, die zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie produziert wurden, ihren Weg ins Meer fanden. Allein das erste Corona-Jahr produzierte somit 5500 Tonnen Plastik, die nun in den Ozeanen weilen.
450 Millionen Masken pro Tag in China
In China wurden während des Höhepunkts der Pandemie im April 2020 schätzungsweise 450 Millionen Einwegmasken pro Tag hergestellt.
Die sich abzeichnende Umweltkatastrophe veranlasste einen französischen Umweltschützer im Jahr 2020 zu einer Warnung: “Bald wird es mehr Masken als Quallen geben”.
Bedrohung auch des Wildlebens
Auch das Wildleben wird von den Masken beeinträchtigt werden. Eine Studie, die sich auf gemeinschaftswissenschaftliche Beobachtungen aus der ganzen Welt stützt, ergab heuer, dass Einweggesichtsmasken und Plastikhandschuhe für Dutzende, wenn nicht gar Hunderte von Jahren eine ständige Gefahr für wild lebende Tiere darstellen könnten. Eine der häufigsten Bedrohungen waren Verhedderungen, wobei einige Tiere getötet wurden, nachdem sie sich im Plastikmüll verfangen hatten.
Wien hält an Maskenpflicht eisern fest
Alex Bond, Hauptkurator und verantwortlicher Kurator für Vögel am Natural History Museum at Tring“, war einer der Mitautoren der Studie. „Letztendlich wissen wir wirklich nicht, wie groß das Problem des pandemischen Mülls sein könnte”, erklärte er.
Einer der wenigen Städte, die zurzeit noch an einer Maskenpflicht festhält, ist Wien, zum Unverständnis von Virologen, zur Leidwesen von Kindern, Touristen, Passagieren – und der Umwelt.
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