
Mit Lkw gegen Kirche gefahren: Mann gesteht "Amokfahrt"
Der Angeklagte soll im Juli 2024 mit einem Lkw gezielt gegen das Gebäude einer Pfingstkirche in Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) gefahren sein.

Ein Mann, der 2024 mit einem Lkw gegen eine Pfingstkirche in Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) gerast war, ist am Mittwoch in Wiener Neustadt vor Gericht gestanden. Der 32-Jährige ist nach einer “Amokfahrt” von Wien nach Brunn am Gebirge u.a. wegen vorsätzlicher Gemeingefährdung angeklagt. Am Gebäude entstand rund 825.000 Euro Schaden. Zusätzlich zu einer Strafe wurde die Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum beantragt. Der Rumäne bekannte sich schuldig.
Laut einem psychiatrischen Gutachten leidet der Mann an einer Persönlichkeitsstörung, ist aber zurechnungsfähig. Der 32-Jährige soll am 8. Juli des Vorjahres nach einer “Amokfahrt” von Wien nach Brunn am Gebirge mit einigen Unfällen mehrmals einen Lkw mit Vollgas rückwärts gegen ein Kirchengebäude in Brunn am Gebirge gelenkt haben. Der Lastwagen krachte gegen den Eingangsbereich und die verglaste Außenwand. Der Mann nahm die Tat auf Video auf und veröffentlichte sie im Internet. Als die Polizei antraf, stieg der Rumäne aus dem Lkw und ließ sich widerstandslos festnehmen.

Staatsanwältin: "Außergewöhnlich rücksichtslose Fahrweise"
Auf der “Amokfahrt” von Wien-Liesing nach Brunn am Gebirge war der Lkw-Chauffeur laut Staatsanwältin in mehrere Verkehrsunfälle verwickelt. Die Vertreterin der Anklagebehörde sprach von einer “außergewöhnlich rücksichtslosen Fahrweise” des Beschuldigten. Viermal entstand Sachschaden, es gab aber auch Verletzte. Der Mann soll laut Anklage Opfer zum Ausweichen genötigt haben. Im Inneren des Gebäudes der Pfingstkirche hatten zum Tatzeitpunkt ein Pfarrer und ein Brautpaar gerade ein Ehevorbereitungsgespräch geführt, sie blieben unverletzt.
Vor diesem Vorfall soll der zuletzt in Wien wohnhafte Angeklagte im Mai 2024 auf dem Parkplatz des Kirchengeländes eine Bibel zerrissen haben. “Ich habe Gott gehasst und mit Gott gestritten”, sagte der 32-Jährige. Am 25. Mai des Vorjahres soll er Angehörige der Pfingstkirche während eines Livestreams einer Konferenz der Glaubensgemeinschaft gefährlich bedroht haben, indem er öffentlich einsehbare Kommentare postete. Zu lesen war u.a. “Ihr werdet weinen, aber ich auch. Ihr habt mein Leben zerstört. Ich suche euch seit längerer Zeit.” und “Ihr werdet es bereuen, auch nach zehn Jahren.” Das sei “verrückt” und “Blödsinn” gewesen, meinte der Angeklagte. (APA/red)
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