Urlauber ahnen nichts, doch unter der Wasseroberfläche bahnt sich etwas Unheimliches an: Immer häufiger stoßen Fischer im Gardasee auf gigantische Welse – bis zu drei Meter lang, schwer wie ein Motorrad, mit einem Appetit, der selbst Hunde in Gefahr bringen könnte. Italienische Medien sprechen sogar von „Monster vom Gardasee“. Die massige Ausbreitung der sogenannten „Torpedos“, wie sie von italienischen Fischern genannt werden, bereitet Fachleuten große Sorge.

Vom Urlaubsidyll zur Raubfischzone

Der heimische Fischer Marco Brognoli beschreibt dem italienischen Nachrichtenportal „ildolomiti” die Lage drastisch: „Wenn Torpedos so groß werden, können sie alles fressen: Enten, Kormorane, sogar Kleintiere wie die Hündchen von Touristen könnten in Gefahr sein, wenn diese Fische weiter wachsen.“

Idylle war gestern: Im Gardasee rund um den Nobelurlaubsort Sirmione breitet sich unter der Wasseroberfläche der „Monsterfisch" aus.IMAGO/imagebroker

Der Gardasee bietet laut dem Onlineportal „Merkur.de” Fischen den idealen Lebensraum: mildes Wasser, reichlich Beute, keine natürlichen Feinde. Die Folge dieser Idylle ist nun eine regelrechte Wels-Invasion. In konkreten Zahlen: Bei einer Fahrt fing Brognoli gemeinsam mit zwei Kollegen 14 Tiere auf nur 200 Metern Strecke.

Der enorme Kraftaufwand, den der Fang der Raubfische mit sich bringt, ist für Brognoli Alltag geworden: „Der zuletzt gefangene Fisch hat gleich drei Ruten im Wert von insgesamt 180 Euro zerstört.“ Viele der Tiere seien inzwischen über zwei Meter lang.

Ein besonders großes Exemplar, das Anfang Mai gesichtet wurde, soll laut Sonargerät sogar drei Meter erreicht haben – ein Rekordwert. Auch ein Sichtkontakt unter Wasser bestätigte die Größe.