Die deutsche Bundesanwaltschaft hat drei Männer wegen mutmaßlicher Agententätigkeit für Russland festnehmen lassen. Zwei Ukrainer seien in Konstanz und Köln, ein Dritter in der Schweiz in gewahrsam genommen worden.

Sie sollen im Rahmen einer von Moskau gesteuerten Spionagegruppe Brand- und Sprengstoffanschläge auf den Gütertransport in Deutschland geplant haben, wie die Behörde mitteilte.

Die Aufgabe der Beschuldigten soll es gewesen sein, von Deutschland aus Pakete mit Spreng- oder Brandvorrichtungen in die Ukraine zu versenden, die sich während des Transports entzünden würden.

Steckt Russland dahinter? Im Juli 2024 entzündete sich auf dem Leipziger Flughafen ein DHL-PaketIMAGO/Christian Grube

Brandanschläge und Sabotageakte gegen kritische und militärische Infrastrukturen

Die ZEIT berichtete jüngst unter dem Titel “Putins Netz” über russische Agenten in Deutschland und Europa , die mit Brandanschläge und Sabotageakte gegen kritische und militärische Infrastrukturen ausführen sollen. Dort heißt es, dass russische Geheimdienste in Europa vor allem Menschen in “schwierigen familiären Verhältnissen” rekrutierten, die gegen Bezahlung bereit seien, Sabotage-Aktionen auszuüben.

“Ob es Arbeitslose, Kleinkriminelle oder Neonazis” seien, sei “den Auftraggebern völlig egal”. Was einzig und allein wichtig sei: Die Täter sollten einen europäischen Pass haben, um sich europaweit frei bewegen zu können.

ZEIT zitiert einen “Gesprächspartner aus einer deutschen Behörde”, der sagt, dass es in der “russischen Präsidialadministration” ein “Kontrollzentrum für Desinformation” gebe, das auch die Sabotage-Aktionen koordiniere. Angeblich sollen auch von Russland beauftragte Agenten für den Brandanschlag auf dem Leipziger Flughafen im Juli des Vorjahres verantwortlich gewesen sein. Damals entzündete sich ein DHL-Paket – nur durch Zufall war es noch am Boden.