Besonders brisant ist die Enthüllung über die Islamisten-Gruppe Haya Tahrir al-Sham (HTS), die mittlerweile zu den einflussreichsten Machthabern in Syrien zählt. Laut dem Buch sollen HTS-Mitglieder hinter einem weit verzweigten Schleppernetzwerk stehen, das seit Jahren die Balkanroute als Weg nach Europa nutzt. Migration wird hier als geopolitisches Druckmittel missbraucht, um Europa politisch unter Druck zu setzen, schreibt Fleischmann.

Ein weiteres Kapitel offenbart die Hintergründe des geplanten Anschlags auf die Konzerte von Pop-Superstar Taylor Swift in Wien. Der mutmaßliche Täter, Beran A., soll zuvor eine Teufelsaustreibung durch einen radikalen Imam in Wien durchgeführt haben. Dieser Imam, H. Zaher A., wird mit einem saudischen Netzwerk in Verbindung gebracht, das sich auf derartige Exorzismen spezialisiert hat. Die Recherche wirft damit neue Fragen über islamistische Einflussstrukturen in Europa auf.

Auch die Verbindungen innerhalb der rechtsextremen Szene werden in “Die Codes der Extremisten” detailliert beschrieben. Die Identitäre Bewegung operiert laut dem Buch längst nicht mehr nur in nationalen Kreisen, sondern hat über Mediennetzwerke eine enge Verzahnung zwischen Österreich und Deutschland geschaffen. Diese Kooperationen nutzen gezielt soziale Medien, um Propaganda zu verbreiten und eine neue Generation von Anhängern zu rekrutieren.

"Die Codes der Extremisten" von Gerald Fleischmann (erschienen bei edition a) edition a /edition a

Doch nicht nur Extremisten und Autokratien werden in “Die Codes der Extremisten” unter die Lupe genommen. Auch die Klimaaktivisten der Letzten Generation stehen im Fokus. Die Bewegung hat eine neue Kampagne mit dem Titel “Jetzt reden wir” gestartet, die sogenannte “Gesellschaftsräte” einführen will – ein Konzept, das dem Sowjetsystem der ehemaligen UdSSR ähnelt. Ähnliche Räte wurden bisher nur in der kurdischen Autonomie-Region Rojava umgesetzt. Die Enthüllung wirft die Frage auf, ob hier unter dem Deckmantel der Klimabewegung eine politische Systemveränderung angestrebt wird.

Neben diesen brisanten geopolitischen Enthüllungen gibt das Buch auch Einblick in Insider-Gespräche aus der österreichischen Politik. Besonders spannend ist die Aussage, dass die Türkis-Blaue Regierung schon vor der Ibiza-Affäre auf wackeligen Beinen stand. Zudem enthält das Buch Berichte über geheime Gespräche mit internationalen Spitzenpolitikern wie Donald Trump, Wladimir Putin und Olaf Scholz, die neue Einblicke in die Denkweise der Mächtigen geben.

Zum Autor: Gerald Fleischmann, geboren 1973 in Wien, war Journalist, ehe er Anfang der 2000er Jahre in die Politik wechselte. Zwanzig Jahre lang war er Pressesprecher und später Medienbeauftragter im Außenministerium und Bundeskanzleramt. Sein erstes Buch, “Message Control”, wurde 2023 zu einem Bestseller.

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