„Sie kommen, weil hier alles gratis ist. Aber eigentlich gefällt ihnen hier nichts.“ So beschreibt eine Lehrerin frustriert ihre Erfahrungen mit Wiens Lernhilfe-Kursen. Ihr bitteres Fazit: „Wir finanzieren alles – aber die Migrantenfamilien haben keinerlei Verpflichtung.“

Gratis-Kurse, null Motivation

Seit zehn Jahren bietet die Stadt Wien Gratis-Lernhilfe in Deutsch, Englisch und Mathematik – zusätzlich zum Schulunterricht. Die Teilnehmer sind fast ausschließlich Kinder aus Migrantenfamilien. Am 3. April wird das Jubiläumsfest gefeiert werden.

Doch viele Lehrer berichten: Die Kurse laufen längst aus dem Ruder. Vor allem neu zugezogene Syrer verweigern den Unterricht. „Sie interessieren sich nicht für Deutsch – höchstens für Mathe oder Englisch. Denn Deutsch bedeutet für sie: sich unterwerfen.“ Ein Satz, den Lehrkräfte immer wieder hören: „Ich mache nicht, was du willst!“

17.000 Familiennachzügler – über 3.000 schulpflichtig

Der Hintergrund: 2023 und 2024 kamen 17.000 Menschen über den Familiennachzug nach Österreich – allein im Vorjahr 89 Prozent aus Syrien, darunter 3.098 schulpflichtige Kinder. Doch echtes Interesse am Lernen? Fehlanzeige.

„Anrufen bringt nichts – null Effekt!“

Ein Lehrer schildert seine Ohnmacht: „Wenn Kinder fehlen, ruft der Kursleiter zu Hause an. Eine Woche später kommen sie – widerwillig. Danach bleiben sie wieder weg. Es ändert sich nichts.“

Viele Schüler seien elf oder zwölf Jahre alt – aber teils nicht alphabetisiert. „Sie schmeißen ihre Arbeitshefte einfach weg.“

Früher hieß es: Ohne Fleiß, kein Preis. Heute: Alles gratis, egal ob gelernt wird.APA/HARALD SCHNEIDER

„Die sind stärker als wir“ – Lehrer erleben offenen Widerstand

Lehrer berichten von Ablehnung – auch von Eltern. „Den Eltern ist es egal, ob die Kinder etwas lernen. Sie machen nicht mit.“

Und: „Die Kinder wissen: Gemeinsam sind sie stärker als die Lehrkraft. Kollektiv bestrafen? Unmöglich. Sie würden sich wehren.“ Kurz: „Von uns lassen sie sich nichts sagen. Es herrscht offener Widerstand.“

„Wir schaffen das nicht mehr“ – Lehrer kapitulieren

Die Stadt Wien finde immer schwerer Lehrkräfte für die Lernhilfe. „Viele wollen sich das nicht mehr antun.“ Die Anforderungen wurden gesenkt: Ein Germanistik-Studium ist für das Abhalten von Deutschkursen nicht mehr nötig.

Eine Lehrerin kam mit ihrer Gruppe nicht weiter. Man stellte ihr eine zweite Kollegin zur Seite – ohne Erfolg. Dann wurde ihr eine dritte angeboten. „Ich habe abgelehnt. Es bringt nichts. Ich kann diese Kinder schlicht nicht unterrichten.“

Der Familiennachzug junger Syrer überfordert Schulen – und selbst die Lernhilfe.APA/HERBERT NEUBAUER

„Lehrerin – nicht so viel Stress!“

Die Lehrer leiden – und die Kinder? „Wenn sie merken, wie gestresst wir sind, sagen sie süffisant: ‚Lehrerin – nicht so viel Stress!‘“ Eine hinzugezogene Supervisorin meinte dazu: „Die Kinder fühlen sich in Wien nicht willkommen – deshalb benehmen sie sich so.“

Aber die Realität sieht anders aus: Für sie wird viel getan – und bezahlt. Denn nur deshalb ist das Angebot gratis: Der Steuerzahler finanziert es.

2,2 Millionen Euro – und was kommt zurück?

Die tatsächlichen Kosten der Gratis-Nachhilfe sind offiziell nicht einsehbar. Doch allein die Lehrerhonorare dürften laut eXXpress-Rechnung bei über zwei Millionen Euro pro Jahr liegen: Rund 1.300 Kurse werden angeboten. Das Honorar für zwei Stunden pro Woche beträgt 57 Euro. Bei einer Kurslaufzeit von 15 Wochen ergibt das 1,1 Millionen Euro pro Semester – also 2,2 Millionen Euro im Jahr.

Nicht mitgerechnet sind: Unterrichtsmaterialien, Bücher, Stifte, Infrastruktur, Sozialarbeiter – und das Gratis-Mittagessen. Lehrer berichten: „Viele Kinder bringen nicht einmal Papier oder Bleistift mit. Wir sollen alles selbst für sie kaufen – aus eigener Tasche.“

Im Herbst 2024 gaben Michael Ludwig (r., SPÖ) und Christoph Wiederkehr (l., NEOS) zu: Der Familiennachzug überfordert Wien.APA/ROLAND SCHLAGER

Sie bekommen ohnehin Geld – aber wir zahlen

Das bittere Fazit einer Lehrerin: „Von den Schülern oder Eltern wird keine Leistung verlangt. Alles ist gratis – und sie bekommen ohnehin Geld.“ Wir zahlen – für Respektlosigkeit, Lernverweigerung und den ganz alltäglichen Wahnsinn.