Wer diesen Sommer nach Frankreich reist, sollte sich über folgendes Bewusstsein: In den meisten öffentlichen Schwimmbädern, Hotelpools, Wasserparks und sogar Campingplätzen ist das Tragen von lockeren Badeshorts strikt untersagt. Diese Regelungen gehen auf ein bis heute gültiges Gesetz von 1903 zurück. Männer dürfen demnach nur enge Badehosen oder Speedos tragen.

Was hat es damit Aufsicht?

Hygiene! In Frankreich geht man davon aus, dass Badeshorts auch außerhalb des Beckens als Freizeitkleidung getragen werden und dabei Schmutzpartikel aufnehmen, die später ins Poolwasser gelangen. Zudem können sich bei Baumwollmaterialien Fasern lösen, die die Filteranlagen belasten. Aus Sicherheitsgründen stört man sich auch am hohen Wasseraufnahmevermögen weiter Badehosen: Diese tropfen beim Verlassen des Beckens auf den Boden – es ist  mit erhöhter Rutschgefahr zu rechnen. T-Shirts im Wasser sind übrigens ebenso tabu.

Britische Väter und das Speedo-Dilemma

Wie fremd diese Vorschrift für viele Touristen ist, zeigt eine Umfrage von Siblu Villages aus dem Jahr 2022. Befragt wurden 1.700 britische Väter – das Ergebnis: Nur 15 Prozent gaben an, sich komplett wohl dabei zu fühlen, in einer eng anliegenden Badehose aufzutreten. Fast zwei Drittel der Männer fühlten sich hingegen unsicher oder beschämt, wenn sie in Frankreich plötzlich zur Speedo greifen mussten.