Retter alarmiert: Immer mehr Badeunfälle in Österreich
Jeden Tag tragische Meldungen: In der aktuellen Hitzewelle kommt es wieder vermehrt zu tödlichen Badeunfällen, besonders in naturnahen Gewässern. Der Samariterbund warnt: Nicht selten sind Kinder betroffen, wie jetzt wieder ein Fall in Oberösterreich gezeigt hat. Der Tod durch Ertrinken ist die zweithäufigste Todesursache bei Kindern.
Der Schock sitzt noch immer tief. Am Sonntagabend verunglückte ORF-Legende Peter Elstner beim Baden in der Neuen Donau (der eXXpress berichtete). Er war von einer Badeplattform in Wien-Donaustadt ins Wasser gesprungen und tauchte nicht mehr auf. Retter konnten der 81-Jährigen nur noch tot bergen.
Nicht der einzige tragische Zwischenfall diese Woche: Ein 18-jähriger Wiener ging am Montagabend bei der Brigittenauer Brücke in die Donau und tauchte ebenfalls nicht mehr auf. Taucher fanden schließlich seine Leiche.
Kind stürzte in OÖ in Pool
Ebenfalls am Montagabend ist ein zweijähriger Bub im Gemeindegebiet von Grieskirchen unbemerkt von seinen Eltern in einen Pool gestürzt. Das schwer verletzte Kind wurde nach einer Reanimation ins Kepler Uniklinikum geflogen. Der Bub war in einem unbeobachteten Moment im elterlichen Garten über die Pooleinstiegsleiter in den rund 130 cm tiefen Aufstellpool geklettert. Er dürfte dabei in das Wasser gefallen sein, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.
Bis zu 50 Ertrunkene jährlich in Österreich
Jährlich ertrinken durchschnittlich 40 bis 50 Menschen in Österreich. Besonders betroffen sind Kinder, warnt Erik Teumann, Vorsitzender der Samariterbund-Wasserrettung. Der Ertrinkungstod sei nicht spektakulär, er ginge sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen leise vonstatten. “Dadurch wird das Umfeld nicht aufmerksam.”
Jede Person, die in Wassernot war, muss zudem ärztlich untersucht werden, da die Gefahr des sogenannten „sekundären Ertrinkens“ besteht. Der beste Schutz gegen Wasserunfälle ist es, immer gemeinsam mit zumindest einer zweiten Person im Wasser zu sein, auch im Schwimmbad. Keine Beckenaufsicht ist in der Lage, alle Personen in einem Pool permanent zu beobachten, rät der Samariter-Bund, denn jeder fünfte Unfall im Wasser endet mit bleibenden Beeinträchtigungen. (APA/red)
Die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Ertrinkungsunfall mit Kindern werden auf YouTube in einem Kurzfilm des Samariterbundes gezeigt. Dieser Film kann keinen Erste-Hilfe-Kurs ersetzen, soll aber Mut machen, im Notfall aktiv zu werden: http://www.youtube.com/watch?v=oQVT42MBUpg
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