
Revolution im Labor: Forscher setzen auf 3D-Haut aus lebenden Zellen
Tierversuche gelten noch immer als unumgänglich, wenn es um die Testung von Kosmetika oder medizinischen Substanzen geht. Doch dieser umstrittene Ansatz könnte bald der Vergangenheit angehören.
Ein Forscherteam der Technischen Universität Graz entwickelt gemeinsam mit dem indischen Vellore Institute of Technology eine künstliche Haut aus dem 3D-Drucker – ein lebensechtes Modell, das die Struktur und Funktion echter menschlicher Haut nachbildet und Versuche an Tieren langfristig ersetzen soll.
Dreischichtige Struktur mit lebenden Hautzellen
Ziel der Wissenschaftler ist es, eine künstliche Haut zu erschaffen, die sowohl strukturell als auch funktionell dem menschlichen Vorbild entspricht – inklusive dreischichtiger Gewebestruktur und natürlicher Biomechanik. Diese Entwicklung soll es ermöglichen, künftig Hautcremes, Sonnenschutzmittel oder andere kosmetische Produkte realitätsnah zu testen – ohne Tierversuche und mit höherer Relevanz für die menschliche Physiologie.
Erste Ergebnisse stimmen zuversichtlich
Die Tests verlaufen bislang vielversprechend. Bereits in der aktuellen Projektphase zeigen sich lebende Hautzellen im 3D-Modell robust und wachstumsfähig. Weltweit arbeiten Wissenschaftler an der Entwicklung ethisch vertretbarer und wissenschaftlich präziser Alternativen zu Tierversuchen – auch, weil sich Tiermodelle nur begrenzt auf den Menschen übertragen lassen. Die 3D-gedruckte Haut aus Graz könnte in diesem Wettlauf eine Vorreiterrolle einnehmen – und eine Tür öffnen für eine neue Ära der kosmetischen und medizinischen Forschung.
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