Russische Raketen treffen Kiew – mehrere Tote und Verletzte
In der Nacht auf Samstag hat Russland erneut die ukrainische Hauptstadt Kiew mit Raketen und Drohnen angegriffen. Ein Mensch kam ums Leben, zehn weitere wurden verletzt – ein Kindergarten wurde schwer beschädigt. Die Ukraine meldet gleichzeitig die Rückeroberung eines wichtigen Ortes bei Lyman.
Das russische Militär hat in der Nacht auf Samstag erneut Ziele in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit ballistischen Raketen angegriffen. Behördenangaben zufolge wurde dabei ein Mensch getötet, zehn weitere erlitten Verletzungen. Zudem sei es zu mehreren Bränden und Schäden an einem Kindergarten gekommen, betonte der Leiter der Kiewer Militärverwaltung, Tymur Tkatschenko.
Inoffiziellen Informationen zufolge sind dort befindliche Heizkraftwerke erneut das Ziel der Attacke gewesen. Die ukrainische Luftwaffe teilt ihrerseits mit, landesweit vier von neun Raketen und 50 von 62 Drohnen abgeschossen zu haben. Insgesamt seien fünf Raketen und zwölf Drohnen an elf Standorten im ganzen Land eingeschlagen.
Bei russischen Angriffen in der ostukrainischen Region Dnipropetrowsk wurden Behördenangaben zufolge mindestens zwei Menschen getötet. Sieben weitere Menschen seien bei den Drohnen- und Raketenangriffen verletzt worden, teilte der Chef der regionalen Militärverwaltung Wladyslaw Gaiwanenko am Samstag im Onlinedienst Telegram mit. “Es brachen Brände aus”, fügte er hinzu. Unter anderem seien Wohngebäude, ein Laden und ein Auto beschädigt worden.
Kurzzeitig galt auch Luftalarm im ganzen Land wegen eines möglichen Einsatzes einer ballistischen Mittelstreckenrakete durch Russland. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion.
Militär gibt Rückeroberung von strategisch bedeutendem Ort bekannt
Das ukrainische Militär gab unterdessen die Zurückeroberung einer strategisch bedeutenden Ortschaft bekannt. Es handelt sich um Torske, das für die Verteidigung der Stadt Lyman wichtig ist. Bei der Erstürmung seien bis zu 100 russische Soldaten getötet worden, teilte der Generalstab in Kiew mit. “Es gibt auch Gefangene”, heißt es in der per Telegram verbreiteten Mitteilung. Die ukrainische Flagge sei wieder in Torske aufgestellt worden. Unabhängig bestätigen ließen sich die Angaben bisher nicht.
Torske ist ein Dorf im Norden der Region Donezk mit einst 1.000 Einwohnern, das inzwischen weitgehend zerstört ist. Nach Kriegsbeginn zunächst von den Russen eingenommen, wurde es in der ukrainischen Offensive im Herbst 2022 zurückerobert, später aber wieder verloren. Torske ist wegen seiner Lage an einer Höhe am Ufer des Flusses Scherebez wichtig. Dieser Fluss bildet eine natürliche Barriere und erschwert das Vorkommen von Truppen – etwa auf die nur 13 Kilometer westlich gelegene Stadt Lyman und den dahinter befindlichen Ballungsraum um Slowjansk und Kramatorsk, den die russische Armee bisher in dem seit mehr als dreieinhalb Jahre währenden Krieg nicht erobern konnte.
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