
Schluss mit der Wegwerf-Vape: Großbritannien zieht die Reißleine
Mit einem Verkaufsverbot für Einweg-E-Zigaretten sagt Großbritannien dem Müllproblem und der steigenden Nikotinabhängigkeit unter Jugendlichen den Kampf an. Die britische Regierung setzt nun ein klares Signal, dem Österreich und Deutschland bislang hinterherhinken.

Ab diesem Sonntag dürfen in Großbritannien keine Einweg-Vapes mehr verkauft werden. Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Gesetzespakets gegen das Rauchen und richtet sich vor allem gegen Produkte, die Kinder und Jugendliche ansprechen. Laut Regierung wurden 2024 jede Woche rund fünf Millionen dieser Wegwerfgeräte unsachgemäß entsorgt.
Mit dem Verkaufsverbot will man auch „den Kreislauf von Sucht und Benachteiligung“ durchbrechen. Die britische Regierung kündigte an, man wolle „die erste rauchfreie Generation“ schaffen. Es geht um weit mehr als nur Müllvermeidung.
Strengere Gesetze ab 2027
Das Verbot ist Teil des britischen Gesetzesvorhabens „Tobacco and Vapes Bill“. Ab Januar 2027 sollen verschärfte Maßnahmen gelten: Menschen, die nach dem 1. Januar 2009 geboren wurden, sollen lebenslang keine Tabakprodukte mehr kaufen dürfen. Auch beim Verkauf von E-Zigaretten an Minderjährige oder über Automaten sollen strengere Regeln greifen.
Risiken für Jugendliche – und neue Regeln für die Industrie
Die Geräte, die nach Cola oder Kirsche schmecken und oft schon nach 500 Zügen ausgedient haben, sind längst Teil des Stadtbilds – in London wie in Wien. Doch Experten warnen vor den gesundheitlichen Folgen, vor allem bei jungen Konsumenten. Viele unterschätzten die Wirkung der enthaltenen Substanzen.
Die Regierung betont: „Vaping ist zwar weniger schädlich als Rauchen, aber nicht ungefährlich und birgt für junge Menschen ein erhebliches Risiko der Nikotinabhängigkeit.“ Riskant ist das „Wegwerfprodukt‟ vor allem auch, da die langfristigen Gesundheitsrisiken bislang nicht erforscht sind.
Während Länder wie Frankreich und Belgien dem britischen Beispiel folgen, bleiben Einweg-E-Zigaretten in Deutschland und Österreich vorerst legal. Ab Februar 2027 wird jedoch auch in der EU der Verkauf von Einwegprodukten mit nicht entnehmbaren Batterien untersagt – ein indirekter Todesstoß für die Einweg-Vapes.
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