Sozialbetrüger verursachen 135-Millionen-Schaden – 72 Prozent Ausländer!
Sozialbetrug explodiert: Neue Zahlen zeigen ein skandalöses Ausmaß – 135 Millionen Euro Schaden, 4.900 Fälle, 72 Prozent der Täter sind Ausländer. Ermittler schlagen Alarm: Der Missbrauch des Sozialsystems nimmt rasant zu. Besonders dreist: Ein Bosnier täuschte Inkontinenz vor, um Hunderttausende zu kassieren.
Rollator fürs Amt, Auto für die Freizeit: So dreist kassieren Sozialbetrüger Pflegegeld und Pension. IMAGO/Bihlmayerfotografie
Er kam mit dem Rollator – und fuhr danach seelenruhig Auto: Ein 59-jähriger Bosnier aus dem Bezirk Neunkirchen erschlich sich Pflegegeld und Invaliditätspension. Er gab an, unter Inkontinenz, psychischen Problemen und Gehbehinderung zu leiden – in Wahrheit war er völlig mobil. Ermittler beobachteten ihn, wie er ohne jede Einschränkung ins Auto stieg und davonfuhr.
Sein Trick: ein Scheinwohnsitz in Niederösterreich, während er sich über 260 Tage im Jahr 2024 im Ausland aufhielt. Insgesamt kassierte er rund 41.500 Euro – der Versuchsschaden betrug über 369.000 Euro. Nun sitzt er in Haft. Doch sein Fall ist kein Einzelfall: Er zeigt, wie leicht sich Österreichs Sozialsystem ausnutzen lässt.
Milliardenrisiko für den Sozialstaat
Die Bilanz des Innenministeriums ist alarmierend: Seit Gründung der Task Force Sozialleistungsbetrug (SOLBE) im Jahr 2018 beträgt der Schaden 135 Millionen Euro. Allein 2024 wurden 4.900 Fälle gemeldet – ein Plus von 9,1 Prozent zum Vorjahr. Mehr als 70 Prozent der Tatverdächtigen stammen aus dem Ausland. Am stärksten betroffen: Pflegegeld, Arbeitslosengeld, Invaliditätspension und Sozialhilfe.
Die Aufklärungsquote liegt laut Innenministerium zwar bei 99 Prozent, doch ein Großteil des Geldes bleibt verloren – verbraucht oder ins Ausland transferiert.
Ein Drittel fliegt am Flughafen Schwechat auf
In Niederösterreich wurden allein 2025 bisher 550 Fälle aufgedeckt – mit einem Gesamtschaden von 3,5 Millionen Euro. Seit 2019 führte die Task Force über 3.000 Verfahren mit einem Schaden von 25 Millionen Euro.
Ein Drittel der Täter fliegt bei Kontrollen am Flughafen Schwechat auf – weil sie trotz angeblich schwerer Behinderung regelmäßig Langstreckenflüge antreten. Zwei Drittel der Beschuldigten kommen aus EU- oder Drittstaaten, ein Drittel sind Österreicher.
Organisierter Missbrauch statt Einzelfälle
Ermittler berichten von einer professionellen Betrugsstruktur: Scheinwohnsitze, erfundene Krankheiten, vermietete Wohnadressen und Familiennetzwerke, die gezielt Leistungen erschleichen. „Wir sehen hier organisierten Sozialbetrug – nicht mehr nur Einzelfälle“, heißt es aus dem Landeskriminalamt.
„Sozialmissbrauch zerstört Vertrauen“
Auch die Wirtschaftskammer Niederösterreich warnt vor massiven Folgen. „Sozialmissbrauch zerstört Vertrauen und schadet der ehrlichen Mitte“, sagt WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker. Die Kammer fordert konsequente Sanktionen, mehr Kontrollen und digitale Vernetzung der Behörden.
Der WIFO-Fehlzeitenreport 2025 zeigt zusätzlich: durchschnittlich 15,1 Krankenstandstage pro Arbeitnehmer – Tendenz steigend. Zu den größten Schwachstellen zählen: Krankenstände, die den Bezug von Arbeitslosengeld verlängern, die zeitlich unbegrenzte Notstandshilfe, unzureichende Kontrollen bei Wohnsitz und Auslandsaufenthalten.
Der österreichische Sozialstaat steht damit unter Druck. Während ehrliche Beitragszahler ihre Pflichten erfüllen, nutzen Betrüger das System schamlos aus – oft jahrelang und über Grenzen hinweg. Wie viel Gutgläubigkeit kann sich Österreich noch leisten, bevor das Vertrauen endgültig verloren geht?
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