Die Betreiber Christian und Melanie Pronegg hatten das Personal bereits eingeplant – und standen plötzlich vor halbleeren Tischen. Die spontane Absagenflut brachte den Wirt auf eine Idee, die für Diskussionen sorgte.

„Fünf Euro pro Platz“ – Wirt wollte Denkzettel setzen

Auf Facebook erklärten die Wirtsleute ihren Plan: Wer künftig kurzfristig absagt oder gar nicht erscheint, sollte fünf Euro pro reserviertem Sitzplatz bezahlen. Damit wollten sie jene Gäste treffen, die leichtfertig Plätze blockieren, während andere leer ausgehen.

„Viele Leute denken, dass es egal ist, wenn sie kurzfristig absagen. Das ist nicht egal, da andere gerne kommen würden, aber kein Platz frei ist“, betonte Christian Pronegg gegenüber der Kleinen Zeitung.

Rückzieher – aber klare Worte an unzuverlässige Gäste

Nach kurzer Zeit ruderte der Wirt jedoch zurück: „Es ist mir eigentlich nur ums Nachdenken gegangen, die Gebühr werden wir nur in Notfällen einheben“, erklärte Pronegg.

Ein echter wirtschaftlicher Schaden sei dem Betrieb nicht entstanden – die Laufkundschaft habe die leeren Plätze rasch wieder gefüllt. Dennoch will der Wirt mit seiner Aktion ein Zeichen setzen. Denn immer wieder würden große Gruppen reservieren, aber nur ein Teil erscheine: „Manchmal wird ein Tisch für 20 Leute reserviert, und dann kommen nur fünf“, so Pronegg.

Ein Denkanstoß für Gäste – kein Geschäftsmodell

Trotz der Rücknahme seiner Gebühr zeigt der Fall, wie groß das Problem kurzfristiger Absagen in der Gastronomie geworden ist. Personalplanung, Wareneinsatz und Organisation geraten dadurch leicht durcheinander.

Christian Pronegg will mit seiner Ankündigung vor allem Bewusstsein schaffen – und Gästen zeigen, dass Reservierungen keine bloße Absichtserklärung, sondern eine Verbindlichkeit sind.