„Alles verrammeln – das ist passive Sterbehilfe!“ Mit drastischen Worten schlägt Wetter-Ikone Jörg Kachelmann (66) in einem Interview mit der Bild Alarm. Medien und Behörden würden Jahr für Jahr „menschenverachtenden Schwachsinn“ verbreiten, sagt er – und das koste Menschenleben.

Vor allem der Tipp, bei Hitze alle Fenster geschlossen zu halten, sei brandgefährlich: „Das ist das, was die Leute umbringt.“ Besonders betroffen seien ältere Menschen in kleinen Wohnungen ohne Luftzirkulation: „Feuerwehrleute berichten von komplett nassen Wänden. Das kann kein Körper schaffen.“

Es braucht mehr Hausverstand

Stattdessen brauche es mehr Hausverstand – oder wie Kachelmann sagt: „Wir Boomer wussten noch, was Durchzug ist! In den Zügen der 70er-Jahre standen alle Fenster offen.“ Heute herrsche eine regelrechte Angst vor Wind. Dabei sei „Durchzug nichts anderes als Wind – dann müssten die Kanaren ein einziges Lazarett sein!“

Seine Alternative: Ventilator statt Aberglaube. Für 20 Euro gekauft, vor die Nase gestellt – fertig. „Ich will einfach ein paar Omas und Opas retten.“

Auch zum Klimawandel äußert sich der Meteorologe deutlich: „Man leistet dem Thema keinen Dienst, wenn man jeden Wettertag zum Beweis erklärt.“ Und zu Waldbränden stellt er klar: „Solange es keinen Blitz gibt, ist es Brandstiftung – immer.“ und weiter: „Die einzige Frage ist: fahrlässig – oder vorsätzlich.“