Ein neuer Jahresbericht der Dokumentationsstelle Politischer Islam (DPI) zeichnet ein beunruhigendes Bild: Ein signifikanter Teil der befragten Muslime somalischen, sudanesischen und westafrikanischen Hintergrunds in Wien zeigt deutliche Distanz zu westlichen Werten und grenzt sich klar von der österreichischen Gesellschaft ab.

„Nur der Islam sagt die Wahrheit über Gott“, sagten etwa 75,5 % der Befragten aus Somalia. Weitere 56,1 % derselben Gruppe stimmten zu, dass „Musliminnen moralisch besser als Nichtmuslime“ seien.

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Wenn das Gesetz dem „Glauben“ weichen soll

Besonders alarmierend sind zudem die Antworten auf konkrete Fragen zu Gesetzesverstößen: Die DPI fragte bei den drei Gruppen nach, inwieweit religiöse Argumente genutzt werden, um Regelbrüche zu rechtfertigen. Das Spektrum reichte von Zwangsheirat über Sittenwächter bis zur Ansicht, Selbstmordanschläge gegen Zivilisten seien „unter bestimmten Bedingungen“ gerechtfertigt.

Mehr als jeder Fünfte befürwortete derartige Verstöße mehrfach. Damit wird klar, dass religiös motivierte Gesetzesverachtung in einem Teil der Diaspora keine Ausnahmeerscheinung ist. Dabei wurde jedoch nie explizit gefragt, ob die Befragten einen Gesetzesbruch begehen würden.

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Todesstrafe bei „Beleidigung“

„Etwa jeder Zehnte hält Hinrichtungen bei Beleidigung des Propheten für gerechtfertigt“, heißt es zudem wörtlich im Bericht. Diese Haltung kollidiert frontal mit Meinungs- und Kunstfreiheit – beides tragende Säulen des österreichischen Rechtsstaats. Auch bei den Fragen zu Frauenrechten sind die Befunde alarmierend: Nur rund 40 Prozent bekennen sich klar zur Gleichberechtigung, knapp die Hälfte bevorzugt männliche Dominanz.

Die Erhebung basiert auf Interviews mit 318 Personen mit somalischem, sudanesischem und westafrikanischem Hintergrund, die seit mindestens drei Jahren im Großraum Wien leben.