Trauernde Eltern der ermordeten Ece (14): „Die Wunde wird niemals heilen“
Eine Woche nach dem Mord an ihrer Tochter Ece (14) haben sich die Eltern erstmals zu Wort gemeldet. Sie seien nach der “heimtückischen Tat” des eritreischen Mörders (27) “am Tiefpunkt ihre Lebens”. Aber sie riefen sie zu „Menschlichkeit“ und dem „Zusammenhalt der Gesellschaft“ auf.
„Der Schmerz über den Verlust unseres Kindes ist unbeschreiblich und die Wunde, die das Verbrechen hinterlassen hat, wird niemals verheilen“, heißt es in einer Erklärung von Nuray und Mesut Sarigül, wie die Bild berichtet.
Sie hätten ihr Kind „durch eine heimtückische Tat auf ihrem morgendlichen Schulweg zum Bus“ verloren. „Diese unbegreifliche Tat verurteilen wir auf das Allerschärfste und können unsere Trauer nicht in Worte fassen“, schreiben Eces Eltern. Zugleich denken sie an die Familie von Eces ebenfalls attackierter Freundin Nerea (13): „Wir sind sehr dankbar, dass die Freundin unserer Tochter ihre lebensbedrohlichen Verletzungen überlebt hat.“
„Geben wir Hass, Hetze und Rassismus keinen Raum, sonst stirbt auch unser gemeinsames Miteinander“
Eces Mörder aus Eritrea (27), der nach einem Suizidversuch im Haftkrankenhaus Hohenasperg liegt, erwähnen die Eltern in ihrer Mitteilung nicht, sie sprechen nur einmal knapp vom „Täter“. Umso deutlicher ist ihr Aufruf zum Zusammenhalt der Menschen: „Lassen wir es nicht zu, dass das abscheuliche Verbrechen unsere Gesellschaft weiter spaltet. (…) Geben wir Hass, Hetze und Rassismus keinen Raum, sonst stirbt auch unser gemeinsames Miteinander.“
Nuray und Mesut Sarigül bedanken sich in ihrem Statement vor allem bei jenen, die ihnen in den schweren Stunden nach dem Tod ihrer Tochter beigestanden haben: bei der Polizei, den Seelsorgern, Ärzten, der alevitischen Gemeinde von Ulm und dem türkischen Botschafter, der auch zu Eces Beerdigung auf dem Friedhof von Illerkirchberg kam. Dafür, dass sie ihr Kind ganz in ihrer Nähe beisetzen konnten, bedanken sich die Eltern besonders bei Illerkirchbergs Bürgermeister.
„Wir sind auf dem Tiefpunkt unseres Lebens überwältigt von diesem Zusammenhalt“
Weiter sagen sie: „Wir sind auf dem Tiefpunkt unseres Lebens überwältigt von diesem interkulturellen und religiös vielseitigem Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Es spielt keine Rolle, ob ein Mensch Deutsch, Türkisch, Kurdisch ist oder von anderen Kontinenten stammt oder welche Sprache der Mensch spricht. Was zählt, ist die Menschlichkeit und der Zusammenhalt einer Gesellschaft.“ Und: „Wir wollen Frieden für den Ort.“
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