Tschechien schafft geplante Impfpflicht wieder ab
Tschechien macht seine Entscheidung für eine Impfpflicht für Senioren und bestimmte Berufsgruppen wieder rückgängig. Der Grund: Man wolle die Gräben in der Gesellschaft nicht vertiefen.
Es werde unter seiner Regierung keine Impfpflicht geben, versicherte der neue Ministerpräsident Petr Fiala nach einer Kabinettssitzung am Mittwoch in Prag. Die Verordnung, die noch von der Vorgängerregierung stammte, sollte eigentlich im März in Kraft treten und unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Polizisten, Feuerwehrleute, Soldaten und Mitarbeiter im Gesundheitswesen und in Pflegeheimen gelten. Man wolle die Gräben in der Gesellschaft nicht vertiefen, führte der liberal-konservative Politiker zur Begründung an.
62,9 Prozent der Tschechen sind geimpft
In Tschechien haben nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC bisher 62,9 Prozent der Bevölkerung eine Grundimmunisierung gegen Covid-19 erhalten. Knapp ein Drittel der Bevölkerung hat zusätzlich eine Auffrischimpfung bekommen. Das ist weniger als in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern. Die Omikron-Welle sorgt unterdessen für eine Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen. Am Mittwoch meldeten die Gesundheitsbehörden 28.469 neue Fälle binnen 24 Stunden.
Auf seiner Sitzung brachte das Kabinett zudem eine Neuauflage des Pandemiegesetzes auf den Weg. Das Gesetz, das sonst Ende Februar auslaufen würde, gibt den Gesundheitsämtern weitreichende Befugnisse. So können zum Beispiel Geschäfte geschlossen werden.
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