Das Video ist schrecklich. Der Kapitän des griechischen Fährschiffs, sein Erster Offizier, ein Bootsmann und der Deckoffizier sind nach Ansicht der Bilder durch die Behörden seit Mittwochnachmittag in U-Haft. Dem ersten Offizier werden vorsätzlicher Mord, Bootsmann und Deckoffizier Beihilfe vorgeworfen.

Galt in seiner Heimat als sehr beliebt: Antonis Karyotis

Kapitän schloss sich ein

Der Mann mit geistigen Einschränkungen wurde vom Ersten Offizier beschimpft und in den Strudel der Schiffspropeller gestoßen. Karyotis konnte nicht schwimmen und ertrank. Geholfen hat ihm niemand – was auch dem Kapitän der Fähre nun zum Verhängnis werden kann. Wenn jemand ins Wasser gefallen ist, sind Schiffsbesatzungen zur Hilfeleistung verpflichtet. Die Maschinen müssen gestoppt werden, ein Besatzungsmitglied muss über Bord gefallene Personen im Auge behalten, während die übrigen die Rettung organisieren, weiß Focus.

Augenzeugen, die sich bei der Besatzung lautstark über die Aktion beschwerten, sei angedroht worden, sie ebenfalls ins Meer zu schmeißen, wenn sie sich nicht beruhigen. Der Kapitän verweigerte den aufgebrachten Passagieren wohl ebenfalls eine Anhörung und schloss sich ein. Besonders traurig: Das Opfer war der Schiffsbesatzung bekannt. Der junge Mann reiste mit der Blue Horizon oft zu Freunden nach Athen.