Im Fall der Mitte August vor Sizilien gesunkenen Luxusjacht “Bayesian” hat der Matrose, der in der Nacht des Unglücks Dienst hatte, laut Medienberichten Alarm geschlagen und den 51-jährigen Kapitän geweckt. Dieser habe anschließend das Kommando übernommen und erteilte den Befehl, die im Schiffsinneren Schlafenden zu wecken, berichtete der Matrose gemäß den Informationen der italienischen Nachrichtenagentur Ansa vom Sonntag.

Die Behörden führen derzeit Ermittlungen gegen den 51-jährigen Kapitän, den Matrosen und einen Maschinisten durch. Laut der Zeitung “Corriere della Sera” bestätigte der Kapitän, dass er von seinem Matrosen geweckt wurde. Da ihm die “Situation nicht gefiel”, gab er den Befehl, auch die anderen Passagiere des Schiffs zu wecken, so der 51-Jährige.

"Wir haben es geschafft, wieder an Bord zu kommen"

Das Schiff sei dann unerwartet zur Seite gekippt, wodurch mehrere Besatzungsmitglieder über Bord gefallen seien. “Wir haben es geschafft, wieder an Bord zu kommen und haben versucht, eine Menschenkette zu bilden, um diejenigen zu retten, die es bis ans Deck geschafft haben”, wurde der Matrose weiter zitiert. Der Kapitän habe an vorderster Stelle gestanden und allen geholfen.

Die Segeljacht “Bayesian”, die mit zehn Besatzungsmitgliedern und zwölf Passagieren unterwegs war, sank am 19. August vor der Küste Siziliens während eines Sturms. Bei dem Unglück verloren sieben Menschen ihr Leben, während 15 Passagiere und Mitglieder der Crew gerettet werden konnten. Zu den Verstorbenen gehörten der britische Milliardär Mike Lynch sowie seine 18-jährige Tochter. Lynch hatte seine Familie und Freunde an Bord eingeladen, um seinen Freispruch in einem milliardenschweren Betrugsprozess zu feiern.