Sizilien ist für Organisierte Kriminalität bekannt – doch seit Freitag wird die Insel auch von der Umwelt geplagt. Das Land wird derzeit vom Zyklon Ines heimgesucht, der schwere Überschwemmungen verursacht und für chaotische Zustände sorgt.

Seit Donnerstag regnet es in ganz Sizilien in solchen Strömen, dass es zu Überflutungen und Verkehrsbehinderungen kam. Besonders schwierig ist die Lage in der Inselhauptstadt Palermo, wo nach sintflutartigen Regenfällen erhebliche Schäden gemeldet wurden, wie lokale Medien am Freitag berichteten.

Im Internet kursieren Videos mit erschreckenden Bildern überfluteter Straßen und umgestürzter Bäume. Die Feuerwehr musste wiederholt ausrücken. In einigen Ortschaften rund um Palermo kam es auch zu Hagelstürmen und starken Windböen. Kritisch ist die Lage auch in Corleone, wo ein Sturzbach die Straßen der Stadt überschwemmte.

Weitreichende Folgen

Wegen Felsstürzen wurden Teile der Bahnlinie Palermo-Messina vorübergehend unterbrochen, was zu erheblichen Problemen im Bahnverkehr führte. Auf der Vulkaninsel Stromboli überflutete eine Schlammlawine die engen Straßen und sperrte Bewohner in ihren Häusern ein. Viele Touristen beschlossen daraufhin, ihren Urlaub vorzeitig abzubrechen und verließen mit der Fähre die Insel.

Angesichts der widrigen Wetterbedingungen haben die Bürgermeister der Städte Catania, Syrakus, Agrigent und Ragusa die Schließung der Schulen angeordnet. In anderen Gemeinden wurden aus Sicherheitsgründen auch Parks, Friedhöfe und Sportanlagen geschlossen.

Der Wirbelsturm kommt von Nordafrika, insbesondere vom algerischen Hinterland.

Grund zur Klimapanik?

Auch dieses Unwetter bleibt nicht von politischen Stellungnahmen verschont. Aktivisten verkünden online den “Klimanotstand” (auf Englisch Climate Emergency).