Die Katalanin, die mit bürgerlichem Namen Rosalía Vila Tobella heißt, wagt mit „Berghain“ den Schritt in eine völlig neue Dimension: Statt tanzbarem Reggaeton oder Latin-Pop setzt sie diesmal auf opernhafte Strukturen, mehrsprachigen Gesang – Spanisch, Englisch und Deutsch – und einen Chor, der sie durch das ganze Stück begleitet.
Im Zentrum: eine Geschichte voller Leidenschaft, Wut und Hingabe – mit Textzeilen wie „Seine Wut ist meine Wut. Seine Liebe ist meine Liebe. Sein Blut ist mein Blut.“

Das Orchester zieht mit

Im aufwendig inszenierten Musikvideo wird Rosalía von einem Orchester verfolgt, das sie durch den Alltag begleitet – durch Straßen, Wohnungen und sogar in den Bus. Diese ungewöhnliche Verbindung von Hochkultur und Alltagswelt erinnert an große Opern-Inszenierungen, in denen Musik das Leben durchdringt.

Produziert wurde „Berghain“ zusammen mit Björk und Yves Tumor, zwei Ikonen des avantgardistischen Musikstils. Begleitet vom London Symphony Orchestra unter der Leitung von Daníel Bjarnason schafft Rosalía einen Klang, der zugleich monumental und intim wirkt.

Renaissance der Opern-Ästhetik

Rosalía greift mit „Berghain“ ein Element auf, das in der Popmusik lange verschwunden war: die theatralische Wucht der Oper. Statt einfacher Melodien setzt sie auf emotionale Explosionen, dramatische Spannungsbögen und klassische Chöre – und macht so die Oper wieder „en vogue“.

Auch andere Künstler wie Lady Gaga oder Beyoncé experimentieren mit klassischer Musikästhetik – doch Rosalía geht weiter: Sie verschmilzt Oper und Clubkultur, Pathos und Pop, Bühne und Straße. Der Titel „Berghain“ ist dabei wohlbewusst gewählt – als Verweis auf den legendären Berliner Techno-Tempel, Symbol für Ekstase, Nacht und Grenzerfahrung.