Eine Woche Dauerprogramm rund um „Queerness“, verpflichtend für alle Altersstufen – vom Maturanten bis zum Elfjährigen: Am altehrwürdigen Bundesgymnasium Wien 19, das einst Nobelpreisträger wie Wolfgang Pauli und Richard Kuhn besuchten, platzte vielen Eltern der Kragen. Der Grund: Die komplette Schule nahm täglich an LGBTQ+-Workshops, Drag-Shows, queeren Stadtführungen, „Blind Dates mit Queer Books“ und einer Vielzahl weiterer Events teil.

LGBTQ+-Sexualpädagogik und Drag-Queens

Die LGBTQ+-Projekte fanden während der Unterrichtszeit statt. Dazu gehörten laut Eltern auch Verkleidungen und ein Sexualpädagogik-Workshop. Der Veranstaltungsplan liest sich wie das Programm eines Aktivistenfestivals. Auch Drag-Queens traten vor Kindern auf, und überdies der Drag-Queen-Künstler Mario A. Soldo.

„Das ist keine Aufklärung mehr, das ist Indoktrination“

Eine betroffene Mutter berichtet dem exxpress: „Eine Stunde wäre ok gewesen, meinetwegen ein Tag lang – aber eine ganze Woche? Das ist keine Aufklärung mehr, das ist Indoktrination.“. Besonders empört zeigt sie sich über die Teilnahme der Erstklässler (5. Schulstufe): „Das geht bei Elfjährigen gar nicht.“

Ein Vater berichtet: „Sie mussten sogar eine sogenannte ‚Pride-Bibliothek‘ besuchen – während der Unterrichtszeit und ohne Abmeldemöglichkeit.“ Dem Ruf der angesehenen Schule hätte das nicht gut getan. „Allen Eltern, denen ich davon erzählt habe, haben sich an den Kopf gegriffen.“

Besuch einer queeren Buchhandlung

Auf einem der Instagram-Fotos sieht man eine große, bunte Liste mit einigen Programmpunkten wie: Drag Story Time, Pride-Pinnwand + Flagge, oder auch Besuch der Buchhandlung „Löwenherz“ für Schwule und Lesben und vieles andere mehr.

exxpress-Anfrage blieb unbeantwortet

Der exxpress hat bei der Direktion des BG19 angefragt, ob sich die Schüler von einzelnen Programmpunkten wie dem Drag Queen-Auftritt abmelden konnten, welche pädagogischen Lernziele während dieser Themenwoche verfolgt wurden, welche Organisationen beteiligt waren und was man zur Kritik der auf Anonymität bestehenden Eltern sagt. Alle Fragen blieben bisher unbeantwortet.

Historisches Gymnasium mit neuer Agenda

Einst ein Ort humanistischer Bildung, heute ein Schauplatz politischer Umerziehung? Das Bundesgymnasium Wien 19 zählt zu den traditionsreichsten Schulen Wiens. Gegründet 1885, gefördert vom jüdischen Industriellen Jakob Kuffner, überstand es Kriege, Diktaturen und Bildungswandel. Seiner Geschichte ist sich die Schule bewusst: Am 29. April 1938 wurden 104 jüdische Schüler ausgeschlossen – eine Gedenktafel erinnert daran. Doch auf das verpflichtende LGBTQ+-Programm für alle Schulstufen reagierten viele Eltern irritiert. Ihr Vorwurf: Statt kritischer Aufklärung dominiere heute ideologische Einseitigkeit.