Der illegale Handel mit Zigaretten erlebt einen dramatischen Aufschwung und so auch in Österreich. Laut der Marktanalyse “Illegaler Zigarettenkonsum in Europa 2024“, die das Beratungsunternehmen KPMG für den Tabakkonzern Philip Morris International durchgeführt hat wurden im Vorjahr europaweit 52,2 Milliarden unversteuerte oder gefälschte Glimmstängel konsumiert – 38,9 Milliarden davon allein in der EU. Das entspricht einem Schwarzmarktanteil von 9,2 Prozent. In Österreich waren vier von hundert Zigaretten illegal, insgesamt wurden 520 Millionen Schmuggelware verkauft – ein Steuerausfall von rund 115 Millionen Euro.

Organisierte Kriminalität

Die Hauptlieferanten heißen Albanien, Belarus, Nordmazedonien und Türkei. Die organisierte Kriminalität hat längst umgerüstet: Zigarettenfabriken in der EU, betrieben mit Zwangsarbeitern, Online-Vertrieb, Drohnenlogistik – alles Teil eines Milliardengeschäfts. Bei einer Razzia in Lettland wurden 114 Millionen Stück sichergestellt, in Spanien investierten Banden 3,5 Millionen Euro in eine illegale Fabrik. Einen einzigen Container mit zehn Millionen Zigaretten später war das Geld wieder drin.

Frankreich ist mit einem Schwarzmarktanteil von 38 Prozent Europas trauriger Spitzenreiter, gefolgt von Irland (32 %) und Großbritannien (26 %). In den Niederlanden hat sich der Anteil nach Steuererhöhungen auf 18 Prozent verdoppelt. Experten fordern eine ausgewogene Steuerpolitik, denn höhere Abgaben treiben die Konsumenten direkt in die Arme der Mafia.