3,5 Millionen bis 52.000 Euro: Die Gagen im Dienst des Staates
Österreich beschäftigt 360.000 Beamte. Jeder dritte Euro des Staats wird für Personalkosten ausgegeben. Von Politikern über staatsnahe Vorstände bis zu Lehrern. Wie hoch sind eigentlich die Gagen im Staatsdienst?
Statt eigentlich vorgesehenen 9,7 Prozent mehr Gehalt, verordnete sich die Bundesregierung eine Nulllohnrunde. Alleine Bundespräsident Alexander Van der Bellen verzichtet damit auf ein Plus von 2590 Euro – pro Monat. Mit seinem Gehalt von 26.701 Euro monatlich steht er aber auch so ganz oben auf der Liste der Spitzenverdiener in der Politik. Mehr als Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), der auf 23.840 Euro kommt.
Ex-OMV-Vorstand kassierte 3,5 Millionen Euro jährlich
Besser als Politiker steigen Monat um Monat staatsnahe Vorstände aus. Der “Standard” fasst aus dem Einkommensbericht des Rechnungshofs zusammen, dass 70 solcher staatsnahen Vorstände, mehr verdienen als der Bundeskanzler. Ganz oben: Drei Vorstände der Post, zwei der Abbag und gar vier aus dem Energieunternehmen Verbund. Diese kommen jeweils auf ein Jahreseinkommen von einer bis zweieinhalb Millionen Euro.
Inzwischen nicht mehr am staatlichen Gehaltszettel steht Rainer Seele. Der Ex-Vorstand der ÖMV kassierte noch im Jahr 2020 3,5 Millionen Euro.
Vom Sachbearbeiter zum Sektionsleiter
Das Jahr 2023 begann für Beamte und die Justiz mit einer guten Nachricht auf den Lohnzetteln. Zwischen 7 und 9,5 Prozent mehr gibt es für sie. Beamte der “allgemeinen Verwaltung”, also etwa Sachbearbeiter oder Systemadmins, verdienen dort im Durchschnitt 43.000 Euro jährlich. Richter und Staatsanwälte bekommen pro Jahr 95.000, nicht selten mehr als 110.000 Euro ausbezahlt.
Wer sich Sektionsleiter in einem Ministerium nennt, zählt zu den Topverdienern unter den Beamten. 12.500 Euro monatlich sind hier drinnen.
Lehrer und Polizisten
Lehrer verdienen durchschnittlich 55.000 Euro brutto jährlich, jeder Vierte kommt auf 75.000 Euro. Besser lässt sich an Hochschulen und Universitäten verdienen. Das Durchschnittsgehalt betrug dort 2021 65.000 Euro, wobei ein Viertel mehr als 85.000 Euro verdiente, schreibt der “Standard”. Polizisten hingegen verdienen jedes Jahr durchschnittlich rund 52.000 Euro.
Nationalräte und Landeshauptmänner
Bleibt noch die bereits erwähnte Politik. Während sich die Staatsspitze eben eine Nulllohnrunde verschrieb, müssen Landeshauptleute, Landtagsabgeordnete aber auch Nationalräte nicht auf ihre Inflationsanpassung verzichten. Parlamentarier kommen so bald auf 10.351 für ihre politischen Tätigkeiten.
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