450.000 Euro an Einnahmen: Der interessante Christkindl-Nebenjob des ORF-Managers
20.000 Euro monatlich brutto, dazu noch einen Audi e-tron als Dienstwagen: Der bekannte ORF-Manager Pius Strobl (66) wird nun auch noch wegen seines netten Nebenjobs angeschossen – als Geschäftsführer des Vereins für den Spittelberger Weihnachtsmarkt soll er Einnahmen von bis zu 450.000 Euro verwalten.
Im gewaltigen ORF-Hauptquartier auf dem Küniglberg dürfte sich einer immer ganz besonders auf die Weihnachtszeit freuen: Pius Strobl (66), Hauptabteilungsleiter Corporate Social Responsibility, ORF-Humanitarian-Broadcasting-Leiter, Licht-ins-Dunkel-Manager, sowie Newsroom-Erfinder und Rundfunk-Sicherheitschef. Und trotz seines bei vielen geschätzten Engagements im gebührenfinanzierten ORF hat der Ex-Grüne noch Zeit für einen Nebenjob: Laut Eintrag bei der Wirtschaftskammer Österreich hält “Pius Hans Viktor Strobl die gewerberechtliche Geschäftsführung des Kulturvereins Forum Spittelberg” – dieser Verein organisiert den bekannten Spittelberger Weihnachtsmarkt in Wien.
Dabei – und auch bei seiner Tätigkeit in der ORF-Zentrale – dürfte sich Strobl nicht nur Freunde gemacht haben: So wird jetzt gegenüber Medien kritisiert, dass dieser Kulturverein offenbar in nur 40 Tagen eine Menge Geld kassiert, aber niemand weiß, wohin dann diese Summen fließen. So rechnet ein Standler vor: Für jeden der 125 Stände am Weihnachtsmarkt sind 3500 bis 4000 Euro Miete fällig, der Verein kommt somit auf etwa 450.000 Euro an Einnahmen. In 40 Tagen.
Krieg wegen Nespresso-Maschinen mit der Nachrichtenredaktion
ORF-Top-Manager Pius Strobl hat schon einmal dazu erklärt, dass der Kulturverein auch “50.000 Euro an Marktgebühr” an die Stadt Wien abliefern müsste. “Ebenso sind Müllgebühr, 20 % Mehrwertsteuer, die Reinigung und drei Ordner zu bezahlen”, sagt Pius Strobl im Gespräch mit dem eXXpress.
“Und selbst wenn ,nur’ 100.000 Euro netto für den Kulturvereins-Geschäftsführer übrig bleiben würden: Für 40 Tage wäre dieses Einkommen nicht übel, ein Tagsatz von 2500 ist nicht schlecht”, meinte ein Standler, der anonym bleiben möchte.
“Stimmt nicht”, kontert Strobl: Mit den Einnahmen würden Rücklagen gebildet werden. Ihm selbst “bleibt nichts”, betont Strobl – das könne jeder in seinem Einkommenssteuer-Bescheid nachlesen. Der ganze Marktbetrieb sei auf Non-Profit angelegt, meint der ORF-Manager. Von den 450.000 Euro an Einnahmen in nur 40 Tagen bleibe laut seiner Darstellung null bei den beiden Vereins-Chefs.
Der schon seit vier Jahren pensionsberechtigte ORF-Hauptabteilungsleiter machte sich mit seinem Macher-Image sicher auch einige Feinde. In Erinnerung ist dazu der “Nespresso-Krieg” mit der ORF-Nachrichtenredaktion: So mailte er einen Befehl an alle, dass die “Aufstellung von Kaffeemaschinen außerhalb von Teeküchen im multimedialen Newsroom nicht zulässig” sei und provozierte damit einen Krieg mit dem News-Team. Der Sicherheitschef des ORF kontrollierte dann den Abbau “aller Kaffeemaschinen ohne ORF-Inventarnummer”.
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