
505 Tage Hamas-Geiselhaft: Daniel Kapp über die dramatische Rettung von Tal Shoham
Nach 505 Tagen Geiselhaft in den Tunneln der Hamas ist der Austro-Israeli Tal Shoham endlich frei. Maßgeblich daran beteiligt war der ehemalige Ministersprecher und heutig Kommunikations-Experten Daniel Kapp. Heute war er zu Gast bei exxpress live.
Tal Shoham wurde am 7. Oktober 2023 gemeinsam mit seiner Familie aus dem Kibbuz Be’eri verschleppt. Während seine Mutter und zwei Geschwister nach 50 Tagen freikamen, blieb er mehr als 10 Monate in der Gewalt der Terroristen. Am vergangenen Samstag wurde er schließlich freigelassen. “Mein Sohn wurde mehr als zehn Monate unter der Erde festgehalten. Ohne Frischluft, ohne Sonnenlicht, ohne Vitamine. Er hatte keinen Raum, sich zu bewegen. Er kam aus der Hölle”, erzählte sein Vater Gilad Korngold in einem Onlinegespräch aus Israel mit Journalisten. Und ergänzte: “Es ist ein Wunder! Wir sind sehr, sehr glücklich”.
Erst die intensiven diplomatischen Bemühungen, bei denen auch Österreich eine entscheidende Rolle spielte, führten zu seiner Freilassung. Der ehemalige Ministersprecher und heutige Kommunikations-Experte Daniel Kapp, der sich maßgeblich für die Rettung eingesetzt hat, sprach bei exxpress live über die dramatischen Hintergründe: „Bundeskanzler Nehammer und Sonderbeauftragter Peter Launsky-Tieffenthal haben alles daran gesetzt, Shoham auf die Liste der freizulassenden Geiseln zu bekommen.“
Verhandlungen waren ein Kraftakt
Die Verhandlungen seien dennoch ein Kraftakt gewesen, an dem mehrere internationale Akteure beteiligt waren. „Ohne den diplomatischen Druck auf die Hamas, der unter anderem über Katar, Ägypten und die USA aufgebaut wurde, wäre es wohl nicht gelungen“, erklärte Kapp weiter. Österreich habe sich dabei besonders hervorgetan, indem es nicht nur die eigenen Kanäle nutzte, sondern auch andere Staaten für eine verstärkte Zusammenarbeit mobilisierte.
Kapp betonte zudem die enorme emotionale Belastung für die Angehörigen: Die Familie hat monatelang im Ungewissen gelebt. Niemand wusste, ob Tal noch am Leben ist oder wie es ihm geht. Dass es nun zur Freilassung kam, sei das Ergebnis unermüdlicher Anstrengungen, bei denen jede Möglichkeit ausgeschöpft wurde.
Es war ein Wettlauf gegen die Zeit – und glücklicherweise ein erfolgreicher, so Kapp abschließend.
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