55.000 Euro: Regierung fördert Kampagne für Sichtbarkeit queerer Senioren
Die Senatsverwaltung der CDU finanziert eine neue Kampagne für mehr Sichtbarkeit älterer LSBTI* (lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche) Menschen. Unter dem Titel „Schau mir in die Augen, Berlin“ wollen die Schwulenberatung Berlin und der Verein RuT (Rad und Tat Offene Initiative Lesbischer Frauen) auf die Lebenssituation queerer Senioren aufmerksam machen – auf Kosten der Steuerzahler.
In einer Pressemitteilung der Aktion heißt es: „Rund 450.000 LSBTI*-Personen leben in Berlin, etwa 50.000 von ihnen sind über 65 Jahre alt. Viele haben keine Kinder oder Familie, die sie im Alter unterstützen könnte. Gleichzeitig erleben queere Senior*innen bis heute Diskriminierung – in Pflegeeinrichtungen, im Wohnumfeld oder in der medizinischen Versorgung. Sichtbarkeit ist daher weit mehr als ein Symbol: Sie schafft Akzeptanz und schützt vor Ausgrenzung.“
Diese Realität soll durch „persönliche Stimmen“ auf Plakaten in der ganzen Stadt greifbar werden. Zwei Beispiele: „Als trans* Mensch habe ich mich verstecken müssen, habe gelitten und gekämpft, um endlich ich selbst zu sein!“ Oder: „Ich bin jetzt 72 und stolz, offen lesbisch zu leben. Älterwerden darf nicht heißen, sich wieder verstecken zu müssen!“
55.000 Euro Steuergeld
Finanziert wird das Projekt im Rahmen des LSBTIQ+ Aktionsplans 2023 der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt“. Wie die Senatsverwaltung mitteilte, erhalten die beiden Träger – Schwulenberatung Berlin und RuT – für die Umsetzung des Projekts eine einmalige Förderung in Höhe von 55.000 Euro.
Die Kampagne wurde von der Agentur HELDISCH entwickelt, „die seit vielen Jahren u.a. für die Schwulenberatung Berlin und auch andere Organisationen der Berliner LSBTI*-Community arbeitet und bereits zahlreiche andere Kampagnen für die Community umgesetzt hat“, heißt es in der Pressemitteilung.
Die Verwaltung betont, dass es sich dabei um eine Kampagne der Träger handelt, nicht um eine direkte Kampagne der Senatsverwaltung. Die Auswahl und Beauftragung externer Dienstleistungen erfolge durch die geförderten Organisationen „grundsätzlich nach den Bestimmungen der Landeshaushaltsordnung“.
„Ab dem 13. Oktober wird die Kampagne für drei Wochen berlinweit sichtbar sein – auf Plakaten an Bushaltestellen, U-Bahnhöfen und Litfaßsäulen sowie auf zahlreichen digitalen Kanälen“, so die Mitteilung.
Laut den Organisatoren soll mit „Schau mir in die Augen, Berlin“ deutlich gemacht werden: „Sichtbarkeit endet nicht mit dem Alter – sie ist ein Menschenrecht.“
Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Partner-Portal NiUS erschienen.
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