59 Jahre alte Leopard-1-Panzer für die Ukraine: "Ein Wahnsinn", warnen Militärexperten
178 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 sollen nun an die Ukraine geliefert werden. Militärexperten warnen: Die schwache 105-mm-Kanone des 59 Jahre alten Fahrzeugs könne nur alte, vor 1980 gebaute russische Panzer ausschalten, und die Leo1-Panzerung sei “scheußlich”.
Dass Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nun eben in der Ukraine die Lieferung von 178 Kampfpanzern vom Typ Leopard 1 zugesagt hat, sorgt bei Panzer-Experten für Kopfschütteln. Sie warnen: “Diese Kampfpanzer treffen in der Ukraine auf russische T-72M-Modelle. Und auch sicher auf T-80- oder T-90-Kampfpanzer. Mit der schwachen 105-mm-Kanone sind die Leopard-1-Panzer bei einer Duellsituation chancenlos – aus keiner Distanz kann die 105-mm-Pfeilmunition die Panzerung halbwegs modernen russischer Panzer durchdringen. Wir wissen das aufgrund der Ergebnisse der Beschusstests des österreichischen Bundesheeres.”
Aber es gibt ein noch größeres Problem als die geringe Feuerkraft: Die Panzerung des Leopard 1 sei “scheußlich”, die Überlebenschance auf einem modernen Gefechtsfeld in diesem 59 Jahre alten Panzer äußerst gering, meint der vom eXXpress interviewte Panzer-Experte.
Kein Feuerleitsystem in den verkauften Kürassier-Jagdpanzern
Und für die ukrainische Armee stellt sich mit den gelieferten 178 Leo1-Kampfpanzern ein weiteres Problem: Jene Firma, die das Feuerleitsystem für den alten Panzer herstellte und die Ersatzteile dafür lieferte, ist seit zwei Jahrzehnten aufgelöst. Das heißt: Es müsste in alle 178 Leopard 1-Kampfpanzer ein neues Feuerleitsystem eingebaut werden, damit die Mannschaft überhaupt etwas treffen kann, was wiederum Monate dauern könnte – wenn überhaupt eine derartige Technik auf dem Markt irgendwo erhältlich sein soll.
Ein ähnliches Problem stellt sich auch, wenn der private Waffenhändler Freddy Versluys die 112 einst österreichischen Kürassier-Jagdpanzer an die Ukraine verkaufen möchte: Sie haben kein Feuerleitsystem mehr im Geschützturm – die Bundesheer-Spitze war so schlau, das teure israelische Leitsystem auszubauen und die 112 Ersatzteile für den Schützenpanzer Ulan zu lagern, der das gleiche System verwendet. Der leichte Kürassier-Panzer hat ebenfalls nur ein altes 105-mm-Geschütz, die Projektile würden bei den in der Ukraine verwendeten russischen T-72, T-80 und T-90-Panzern abprallen.
Resümee des Militärexperten zur Weitergabe der alten Leopard 1- und Kürassier-Panzer: “Für die ukrainischen Panzerbesatzungen wird das nicht angenehm.” Es ist in etwas so, wie wenn Österreich jetzt auch die alten amerikanischen M60-Kampfpanzer wieder aus dem Museum holen würde.
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