Armin Wolf wieder einmal in Höchstform: In der Zeit im Bild 2 hatte der Moderator Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) zu Gast – und nahm ihn in bekannter Wolfmanier in die Mangel. „Sie haben heute ein Budget beschlossen, bei dem die Familienleistungen nicht an die Inflation angepasst werden und in dem sehr viel gekürzt wird”, beginnt Wolf und Babler nickt betroffen dazu. Dann legt Armin Wolf nach:„Gleichzeitig berichtet die Tageszeitung ‚heute´, dass Sie vor ihrer letzten ORF-Pressestunde sich von einer externen Medienagentur haben vorbereiten lassen und zwar um knapp 6.000 Euro. Für ein Fernsehinterview. Ist das sparsam?”

ZIB2-Auftritt wird für Andreas Babler (SPÖ) zum Eigentor.ORF/ZiB2

Der Vizekanzler lacht verlegen und ist um Schadensbegrenzung bemüht. „Das war Medienaufarbeitung von Kommunikationsinhalten für diesen Monat, kein persönliches Coaching, aber sei´s wie es sei”, beginnt Babler, wird allerdings höflich von Wolf unterbrochen: „Ned bös´sein, aber ich hab´s heute gelesen.”

Zwanzig Medienmitarbeiter plus externe Agentur

So geht soeben beschriebener Dialog noch einmal hin und her, dann gibt Babler zu: „Das war kein Coaching, das war Vorbereitung der Medieninhalte zum Vorbereiten. Aber das stimmt, das hat ein Geld gekostet, ist so, dass wir uns auch thematisch vorbereiten…” Hier wird der Vizekanzler erneut von Armin Wolf unterbrochen: „Aber Herr Babler, Sie haben drei Pressesprecher als Vizekanzler, in der Medienabteilung ihres Ministeriums gibt es noch zehn weitere Mitarbeiterinnen und dann gibt es noch einmal sieben für Social Media. Und dann braucht´s eine externe Agentur, die das Fernsehinterview vorbereitet?”

Andreas Babler im ZiB2-Interview.ORF/ZiB2

Gnadenlos fragt Wolf weiter, was alle Österreicher interessiert: Warum zahlt das der Steuerzahler und nicht die SPÖ? Warum schaffen zwanzig Medienmitarbeiter diese Vorbereitung der Themen nicht? Ausflüchte wie der Hinweis auf einen „harten Einsparungskurs im Haus” lässt Wolf nicht gelten, er verweist auf die monatlichen Kosten der Medienmitarbeiter im Ministerium von Andreas Babler von 142.945 Euro. Babler pariert, die Kosten seien für das Ministerium und nicht für sein Kabinett als Vizekanzler.

Ein TV-Interview, bei dem der SPÖ-Vizekanzler nicht punkten konnte.

Wie zu erwarten, schlachtet FPÖ-Chef Herbert Kickl den misslungenen Fernsehauftritt des Vizekanzlers genüsslich aus. „SPÖ-Babler blamiert sich in ZIB2. MEGA-PEINLICH!”, schreibt Kickl auf seinem Instagram-Account.

„Trotz über 20 hochbezahlter Medienberater wurden zusätzlich 6.000 Euro Steuergeld für ein externes Mediencoaching ausgegeben. Gleichzeitig kürzt die Verlierer-Ampel Leistungen für Pensionisten, Familien, Kinder, Kranke – und nun sogar für Menschen mit Behinderungen”, kritisiert der freiheitliche Obmann.