In Europas Städten häufen sich die Messerangriffe, sexuellen Übergriffe und auch Morde durch Migranten. Dass die Menschen eine Veränderung in der Politik wünschen, hat die EU-Wahl erneut unterstrichen. Rechte und rechts der Mitte Parteien verzeichnen in Europa einen Stimmenzuwachs. Die Medien bezeichnen diesen Wahlausgang gerne als “Rechtsruck”.

“Jede Wahl bringt eine gewisse Veränderung”, erklärte nun Ex-Kanzler Sebastian Kurz im Exklusiv-Interview mit Nius und eXXpress. Im Gespräch mit Julian Reichelt betonte er: “Die Wahl war definitiv keine Revolution. Ob es ein Ruck war, würde ich auch mal bezweifeln. Es war eine Kurskorrektur.”

Probleme bei Debattenkultur

Probleme sieht Kurz, wie eXXpress bereits berichtete, in der Debattenkultur: “Sobald man sich ein Stück weit kritisch über Sanktionen oder die Russlandpolitik äußert, ist man ein Russlandfreund. Sobald man klarere Linien in der Migration fordert, ist man ein Rechtsradikaler.” Er plädiert dabei für einen “Grundrespekt vor anderen Meinungen”. Der Mangel daran bereite ihm “ein Stück weit Sorgen”.

NIUS/EXXPRESS/

"Jedes Land entscheidet selbst"

Auch das Thema Migration und die Einwanderung wurden im Interview debattiert. Der Alt-Kanzler sieht dabei eine alte Forderung weiterhin als nicht erfüllt: “Nicht die Schlepper, sondern die Politik muss entscheiden, wer nach Europa darf. Jedes Land der Welt, das attraktiv ist für Zuwanderung, soll selbst entscheiden, wer zuzuwandern darf und wer nicht. Das sind sehr ausgeklügelte Systeme, wo genau geschaut wird, wo wir Arbeitskräfte benötigen und wo Menschen einen Beitrag leisten können. Wie können wir die besten Talente anziehen? In Europa funktioniert der Außengrenzschutz nach wie vor de facto nicht so, wie er sollte”, betonte Kurz.

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