Auch das noch: Verfassungsschutz erklärt Gold für rechtsextrem
Neuer Wirbel im sogenannten „Kampf gegen Rechts“: Wie aus einem Tweet von AfD-Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla hervorgeht, klassifiziert der Verfassungsschutz Edelmetalle im Kontext sogenannter „Crashpropheten“ als „rechtsextremistische Finanzierungsstrategie“.
Mit „Crashpropheten“ sind Autoren gemeint, die einen Kollaps des Finanzsystems prognostizieren und zu „stabilen Anlagen“ wie Gold raten. Hier ist der Tweet:
Wie eng arbeitet eigentlich das Bundesamt für Verfassungsschutz mit der Presse zusammen? Und sind Edelmetalle rechtsextrem? Bitte an den @tagesspiegel, die Einordnung des BfV zu veröffentlichen – siehe Ihre Anfrage. @BfV_Bund pic.twitter.com/BjgEojBBAN
— Tino Chrupalla (@Tino_Chrupalla) October 27, 2025
Chrupalla bittet auf X den Tagesspiegel, eine Einordnung des Verfassungsschutzes zu veröffentlichen, die einem Journalisten der Zeitung vorliegt. Der AfD-Vorsitzende zitiert aus einer E-Mail eines Tagesspiegel-Redakteurs den Verfassungsschutz mit den Worten, Gold sei Teil einer „rechtsextremistischen Finanzierungsstrategie“. Und nicht nur das: Das Bewerben von Edelmetallen trage – vor dem Hintergrund konstruierter Bedrohungsszenarien – „indirekt auch zur Verbreitung von antisemitischrechtsextremistischen Vorstellungen und Narrativen bei“.
Der deutsche Inlandsgeheimdienst gerät immer wieder ins Visier von Kritikern, die ihm politische Voreingenommenheit vorwerfen. Der Vorwurf lautet: Linke Politiker hätten den Verfassungsschutz in ihrem Kampf gegen Rechts instrumentalisiert und ideologisch auf Linie gebracht. Ergebnis: Er nehme keine neutrale Beobachterrolle mehr ein. Dass der Verfassungsschutz nun Gold als rechtsextrem klassifiziert, dürfte dieser Diskussion neuen Auftrieb geben.
Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Partner-Portal NiUS erschienen.
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