Wie die Heute berichtet, hat die Bundesregierung ihre Werbeausgaben für heimische Medien im ersten Halbjahr um bis zu 80 Prozent gekürzt – gleichzeitig steigen die Zahlungen an US-Plattformen wie Instagram und Google. Medienminister Andreas Babler lässt Millionen ins Ausland fließen, während in Österreich Redaktionen Personal abbauen müssen.

Millionen für Meta, Sparflamme für heimische Medien

Laut offiziellen Inseratendaten flossen allein an Facebook und Instagram 6,7 Millionen Euro, an Google sogar 7,6 Millionen Euro – und das mitten in der Sparphase! Während öffentliche Stellen ihre Werbebudgets für Zeitungen um 78 Prozent und für Online-Medien um 82 Prozent kürzten, wurde der Geldhahn für US-Giganten nicht zugedreht, sondern aufgedreht: plus 2,5 Prozent im Vergleich zu 2024.

Für viele österreichische Medienhäuser ist das ein Schlag ins Gesicht. Denn gleichzeitig müssen Redaktionen bei „Die Presse“, „Der Standard“ oder Puls24 Mitarbeiter entlassen. Die Werbeeinnahmen aus öffentlicher Hand waren für viele Verlagshäuser ein wichtiger Baustein – nun droht eine Pleitewelle.

Keine Reform, kein Konzept – aber SPÖ-TV

Seit knapp acht Monaten sitzt Andreas Babler als Medienminister im Amt. Medienreform? Fehlanzeige. Stattdessen startete sein parteinahes Projekt „SPÖ-TV“ innerhalb weniger Wochen – während dringend benötigte Fördermodelle für private Medien weiter auf Eis liegen. Ein gemeinsamer Entschließungsantrag im Verfassungsausschuss wurde von SPÖ, ÖVP und NEOS kurzerhand „geparkt“, obwohl die Regierung die Mehrheit hätte, um neue Gesetze zu beschließen.

In der Medienbranche wächst der Frust. Während heimische Redaktionen um Jobs kämpfen, profitieren internationale Tech-Konzerne – jene, die seit Jahren Inhalte österreichischer Medien kostenlos nutzen und Milliardenprofite einfahren.

Milliarden für Online-Giganten, heimische Medien gehen leer aus

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig bringt es auf den Punkt: „Investieren wir unsere Werbemittel verstärkt in heimische Medien anstatt in Online-Giganten. Unsere Medien brauchen uns jetzt.“

Laut offiziellen Zahlen kassieren Online-Giganten mehr als 2,5 Milliarden Euro an Werbeeinnahmen, ohne Arbeitsplätze oder Medienvielfalt in Österreich zu sichern. Die Digitalsteuer auf Google- und Meta-Werbung bringt jährlich nur 124 Millionen Euro – davon werden gerade einmal 20 Millionen über die RTR an heimische Verlage verteilt. Eine von der SPÖ versprochene Erhöhung dieser Mini-Abgabe hat Babler bisher nicht verhandelt.