Der Präsident der Vereinigten Staaten, Joe Biden, erklärte am Dienstag im Weißen Haus, dass in zwei Wochen alle erwachsenen Amerikaner eine Impf-Möglichkeit haben sollen. „Wir machen unglaubliche Fortschritte. Ab 19. April ist jeder Erwachsene in jedem Staat, jeder Erwachsene in diesem Land, berechtigt, sich in die Schlange zu stellen, um eine Corona-Impfung zu bekommen.” Diese Nachricht verknüpfte er aber mit der Warnung, dass das Virus sich weiter ausbreite, weil zu viele Menschen der Annahme seien, dass man die Ziellinie schon erreicht habe. “Lassen Sie mich todernst mit Ihnen sein: Wir sind nicht an der Ziellinie”, betonte er.

Impfkampagne ist Bidens Aushängeschild

Seit seinem Amtsantritt im Jänner 2021 hat Biden das Impftempo in den USA erhöht – dafür hat er gute Gründe. Die erfolgreiche Impfkampagne ist ein Aushängeschild seiner noch jungen Regierungszeit. Fast ein Viertel aller Amerikaner, also knapp 60 Millionen Personen, sind bereits vollständig geimpft – vergleichbare Zahlen können nur Israel und Großbritannien aufweisen. Dieser Erfolg ist auch der Vorarbeit seines Vorgängers, Donald Trump, zu verdanken, der einen zweistelligen Milliardenbetrag in die Entwicklung von Impfstoffen investierte. Solange die Impfung aber nicht überall auf der Welt verfügbar und das Virus noch nicht in allen Ländern besiegt sei, “sind wir nicht komplett sicher”, sagte der 78-Jährige Präsident.

Kalifornien und New York haben eigene Pläne

Unabhängig von Bidens US-weiter Impfkampagne haben mehrere US-Staaten schon eigene Impfpläne ins Leben gerufen. New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo sagte am Dienstag: “Heute hat jede Person im Bundesstaat New York, die älter als 16 Jahre ist, Anspruch auf den Impfstoff. Es gibt keine Entschuldigung, nicht online zu gehen und heute einen Anruf (für einen Termin) zu tätigen.”

Maskenpflicht und Einschränkungen bleiben in Kalifornien auf unbestimmte Zeit erhalten

Auch in Kalifornien, einem der strengsten und restriktivsten Bundesstaaten, sollen bis Mitte Juni einige Beschränkungen aufgehoben werden können. Die Masken und weitere Vorkehrungen sollen aber auf nicht absehbare Zeit trotz Impfung beibehalten werden. Dazu meinte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom: “Wir können jetzt mit der Planung für unser Leben nach der Pandemie beginnen. Wir werden wachsam bleiben müssen und die Maßnahmen, die uns hierher gebracht haben – Masken tragen und sich impfen lassen – beibehalten, aber das Licht am Ende des Tunnels war noch nie heller.”

Gouverneur von Texas betont Freiheitsrechte

Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hat andere Prioritätensetzungen. In einer Video-Botschaft auf seinen Social Media Kanälen versichert er zwar, dass auch in Texas die Impfungen weiter fortschreiten werden, betonte aber im Gegensatz zu Gouverneuren anderer Staaten schon jetzt, dass eine Covid- Impfung immer auf freiwilliger Basis passieren müsse und es in Texas niemals zu Einschränkungen für Nicht-Geimpfte kommen werde. „Die Regierung darf keinen Texaner dazu zwingen, seinen Covid-Impfstatus oder jedwelche persönlichen Gesundheitsinformationen offenzulegen.“ Auch dürfe keinem Kunden der Eintritt in eine Lokalität untersagt werden, weil er nicht geimpft sei oder keine Informationen darüber preisgeben wolle. Abbott ordnete vor Kurzem ein Verbot von Impfpass-Mandaten in Texas an. Er werde die Impfungen in Texas fortsetzen, werde die Freiheiten jedes Texaners aber nicht einschränken – ob geimpft oder nicht. In Texas wurden schon im März alle Corona-Beschränkungen wieder aufgehoben.

Würden Sie sich jetzt impfen lassen, wenn es ein Angebot gäbe?