Die Klimakonferenz COP30 findet vom 10. bis 21. November in der Hafenstadt Belém im Amazonasgebiet Brasiliens statt. Dort sollen die teilnehmenden Länder ihre aktualisierten nationalen Klimaschutzverpflichtungen vorstellen und die Fortschritte bei den auf früheren Gipfeltreffen vereinbarten Zielen für erneuerbare Energien bewerten.

Anlässlich dieses Ereignisses nahm sich Bill Gates an seinem 70. Geburtstag die Zeit, den Teilnehmern eine Botschaft zu senden.

Strategiewechsel - Gesundheit vor Klimaschutz

Auf seinem Blog schreibt Bill Gates wörtlich:

“In wenigen Jahrzehnten wird der katastrophale Klimawandel die Zivilisation dezimieren. Die Beweise dafür sind überall um uns herum zu sehen – man muss sich nur die Hitzewellen und Stürme ansehen, die durch den globalen Temperaturanstieg verursacht werden. Nichts ist wichtiger als die Begrenzung des Temperaturanstiegs.

Zum Glück für uns alle ist diese Ansicht falsch. Der Klimawandel wird zwar schwerwiegende Folgen haben – insbesondere für die Menschen in den ärmsten Ländern –, aber er wird nicht zum Untergang der Menschheit führen”.

und weiter:

„Deshalb fordere ich alle Teilnehmer der COP30 auf, sich zu fragen: Wie können wir sicherstellen, dass die Ausgaben für Entwicklungshilfe den größtmöglichen Nutzen für die am stärksten gefährdeten Menschen bringen? Wird das für den Klimaschutz vorgesehene Geld für die richtigen Dinge ausgegeben?

Ich glaube, die Antwort lautet: Nein.

Oft tut die Welt so, als seien alle Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels gleichermaßen lohnenswert. Infolgedessen lenken weniger wirksame Projekte Geld und Aufmerksamkeit von Maßnahmen ab, die einen größeren Einfluss auf die Lebensbedingungen der Menschen haben – nämlich die Beseitigung aller Treibhausgasemissionen zu erschwinglichen Kosten und die Verringerung extremer Armut durch Verbesserungen in der Landwirtschaft und im Gesundheitswesen.“

Vorwürfe

Nicht nur so mancher Grüne wirft ihm einen Kurswechsel vor. Auch die Bild erinnert daran, dass Bill Gates vor nur vier Jahren den Spiegel-Bestseller „Wie wir die Klimakatastrophe verhindern“ veröffentlichte – und fragt, ob der politische Wandel in den USA seine neue Haltung beeinflusst hat. Immerhin verfolgt Donald Trump eine völlig andere Klimapolitik als sein Vorgänger Joe Biden.