Die Empörung über ESC-Sieger Johannes Pietsch alias JJ reißt nicht ab. Nachdem der 24-jährige Sänger in einem Interview mit der spanischen Zeitung El País gefordert hatte, Israel vom Eurovision Song Contest 2025 auszuschließen, schlägt ihm nun auch aus der jüdischen Gemeinde Österreichs massive Kritik entgegen.

Elie Rosen, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde für Steiermark, Kärnten und Salzburg, zeigt sich besonders verärgert: Es sei bedauerlich, dass JJ seine erste mediale Bühne nach dem ESC-Sieg nutze, um gegen Israel zu polarisieren. Rosen bemängelt insbesondere, dass JJ keine differenzierte Stellung zum aktuellen Krieg im Nahen Osten bezogen habe – und damit grundlegendes Wissen vermissen lasse. Wer sich auf politisches Terrain begebe, müsse sich auch der Tragweite seiner Aussagen bewusst sein, betont Rosen gegenüber der Kleinen Zeitung.

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Besonders pointiert wurde Rosen mit Blick auf JJs Einsatz für LGBTQ-Rechte: „Ich lade ihn ein, mit erhobener Regenbogenfahne in Gaza oder anderen Staaten der Region öffentlich zu demonstrieren – oder als queere Person dort zu leben.“ Das würde manche Ansichten wohl rasch verändern.

JJs Pseudo-Entschuldigung

JJ selbst ließ über seine Plattenfirma ausrichten, es tue ihm leid, wenn seine Worte missverstanden wurden. Er kritisiere die israelische Regierung, verurteile aber jegliche Gewalt gegen Zivilisten – egal auf welcher Seite. Weitere Statements wolle er zu diesem Thema nicht abgeben.