
Doch nicht möglich? EU entschärft Klimaziele – spricht von „Flexibilität“
Am Mittwoch stellt die EU-Kommission ihre neuen Klimaziele für 2040 vor. Das Vorhaben dürfte dabei jedoch spürbar an Schärfe verlieren – offiziell spricht man von „Flexibilität“.

Bereits 2020 hielten Kritiker die EU-Klimaziele für 2030 für kaum umsetzbar. Nun scheint sich die EU das stillschweigend einzugestehen – zumindest sollen die Klimaziele für 2040, die am morgigen Mittwoch vorgestellt werden, spürbar entschärft werden. Denn wie der exxpress aus Brüssel erfuhr, dürfte die bisherige Linie deutlich aufgeweicht werden: Hinter dem Begriff „Flexibilitäten“ deutet sich eine Kurskorrektur an.
Demnach soll das Ziel einer 90-prozentigen Reduktion der Emissionen bis 2040 zwar beibehalten werden, aber mit neuen Spielräumen. So ist vorgesehen, ab 2036 einen begrenzten Anteil an Emissionen über den internationalen Zertifikatehandel auszugleichen – bis zu drei Prozent des Gesamtziels könnten so rechnerisch „kompensiert“ werden.
Scharfe Kritik von NGOs und Grünen
NGOs und Grüne kritisieren den geplanten Vorschlag deutlich. Sie warnen davor, dass unter dem Deckmantel der „Flexibilisierung“ in Wahrheit bisherige Verpflichtungen abgeschwächt würden. Die ursprüngliche Ambition, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen, gerate so unter Druck.
In der Bevölkerung scheint das Thema Klimaschutz weiter hoch im Kurs zu stehen: Laut einer neuen Eurobarometer-Umfrage halten 85 Prozent der EU-Bürger den Klimawandel für ein ernstes Problem.
Kommentare