Nach der exxpress-Enthüllung um eine antisemitische Party-Reihe, die mit Mitteln der Stadt Wien gefördert worden ist, gehen die Wogen hoch. Eine Sprecherin der zuständigen Kulturabteilung versuchte auf Anfrage des exxpress zu beschwichtigen: “Im eingereichten Jahresprogramm wurde die Veranstaltung HyperTrash nicht erwähnt.” Die Kulturabteilung sei in keiner Weise in die Organisation bzw. in die inhaltliche Ausgestaltung dieser Veranstaltung eingebunden.
Die Stadt hatte zudem den geförderten Verein ECHOLOT um eine Stellungnahme gebeten, in welcher sich jener “sehr besorgt” zeigte.
“Das Wording im Instagram-Post zur Veranstaltung von Hyper-Trash sei nicht mit den Werten von ECHOLOT vereinbar, distanzierte sich der Verein”, heißt es in der Antwort der Pressestelle weiter.
Fraglich ist allerdings, ob der Verein sich eigenständig und ohne ausführliche Berichterstattung und Anfrage zu dem judenfeindlichen Posting überhaupt geäußert hätte.

“Skandal der Sonderklasse”

“Es ist ein Skandal der Sonderklasse, dass eine von der Stadt Wien finanzierte Veranstaltung jüdischen Personen den Eintritt verwehrt”, zeigte sich Wiens FPÖ-Klubchef Dominik Nepp via Aussendung am Montag empört. Nach dem Bekenntnis der SPÖ zu einer Gedenktafel für den millionenfachen Massenmörder Josef Stalin sei dies der “nächste Tiefpunkt” der rot-pinken Stadtregierung, so der Freiheitliche.
Er fordert daher Bürgermeister Michael Ludwig auf, die Förderung der Veranstaltung sofort zurückzuholen und alle weiteren Zahlungen an den Veranstalter zu streichen.
Der FPÖ-Delegationsleiter im EU-Parlament Harald Vilimsky schreibt dazu via X: “Zuerst den millionenfachen Mörder Stalin huldigen und dann auch noch antisemitische Partys mit Wiener Steuergeld fördern. Die Ludwig-SPÖ dreht völlig durch.”
“Es kann nicht sein, dass antisemitisches Verhalten durch Steuergeld gefördert wird. Bürgermeister Ludwig muss hier unverzüglich Konsequenzen ziehen und ein klares Zeichen setzen, dass Wien für derartige Vorfälle keinen Platz bietet”, so Krauss. Die FPÖ Wien kündigte außerdem eine Anfrage im Gemeinderat an, um die Hintergründe und die Verantwortlichkeiten rund um diesen Skandal offenzulegen.
“Die Wienerinnen und Wiener haben ein Recht darauf zu erfahren, wie es zu einer solchen Fehlförderung kommen konnte und welche Maßnahmen gesetzt werden, um so etwas in Zukunft zu verhindern”, schreibt Krauss abschließend.
Eine Anfrage zur genauen Höhe der Förderung ließ die Stadt bislang unbeantwortet. Wie viel Steuergeld also wirklich in diesen antisemitischen Skandal geflossen ist, bleibt vorerst offen.
Der von der Stadt Wien alimentierte Antisemitismus-Skandal und viele weitere spannende Themen waren am Dienstagmorgen Thema bei exxpress live – hier sehen Sie die ganze Folge: