
„Entsetzt!“ SPÖ-Ministerin Sporrer rügt JJ wegen Insta-Reaktion auf Terror
Der Antisemitismus-Skandal um ESC-Sieger JJ kocht weiter hoch: Nach seinem Insta-Like zu einem Terroranschlag auf Israelis zeigt sich SPÖ-Justizministerin Anna Sporrer „entsetzt“. Gewalt dürfe man nicht verharmlosen – „egal welcher Hintergrund“.

Österreichs Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ) findet klare Worte und zeigt sich über das Verhalten von Song-Contest-Gewinner JJ erschüttert. Der Sänger hatte nicht nur lautstark den Ausschluss Israels vom Songcontest (ESC) gefordert – sondern auf Instagram auch einen Artikel über den tödlichen Terroranschlag auf zwei israelische Botschaftsmitarbeiter in Washington geliked.
„Da geht es um Haltung“
„Also mich hat das entsetzt“, sagt die Ministerin im TV-Talk mit oe24-Politikchefin Isabelle Daniel. „Gewalt ist immer zu verurteilen, kann nicht geliked werden – egal, welcher Hintergrund ist.“ Das sind unmissverständliche Worte und das erste laute und deutliche Statement von der SPÖ-Spitze rund um den Antisemitismus-Eklat.
Daniel hakt nach: „Auch wenn man ein unpolitischer Sänger ist, sollte man das verstehen, oder?“ Sporrer bleibt eindeutig: „Jeder sollte das verstehen. Da geht es nicht um Politik, da geht es um Haltung.“
Bisher klare Worte von Pröll, Mikl-Leitner, Sobotka und Nepp
Schon mehrere Politiker hatten sich bisher deutlich und lautstark zu dem Skandal geäußert. Keiner von ihnen stammte jedoch aus den Reihen der SPÖ.
Der für Antisemitismus zuständige Staatssekretär Alexander Pröll (ÖVP) betonte, „Terror und Antisemitismus haben in unserer freien Gesellschaft keinen Platz“. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) erklärte, JJ sei „politisch gefährlich schlecht beraten“ und brauche „eine Geschichtslektion“. Der ehemalige Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) sprach von „geschichtsvergessenen“ Aussagen, die „gefährliche antisemitische Muster bedienen“. Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp kritisierte die Bundesregierung, die „einen Antisemiten salonfähig“ mache. Wer jüdische Terroropfer durch Likes verhöhne, habe „keinen Platz auf dem Parkett der Republik“.
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