Geheimhaltung wird in den Koalitionsgesprächen von ÖVP und SPÖ weiter hoch gehalten. Auch heute soll es keine Informationen darüber geben, wer wo worüber spricht, hieß es von beiden Parteien. Allerdings wurde bekannt, dass sich die Verhandlungen an einem altbekannten Punkt zuspitzen: Wer bekommt Finanz- und Innenministerium?

ÖVP-Chef Christian StockerAPA/HELMUT FOHRINGER

Laut Informationen der „Heute“ beharrt die SPÖ demnach auf dem Finanzministerium – ein Ressort, das die Volkspartei nach langen Diskussionen zuletzt der FPÖ überlassen wollte. Aufgrund des deutlichen Abstands im Wahlergebnis – die ÖVP erhielt 26,3 Prozent der Stimmen, die SPÖ 21,1 Prozent – stellt sich die Situation diesmal anders dar.

Streit um Innenministerium

Zusätzlich gibt es Streit um das Innenministerium. Die SPÖ argumentiert, dass neben dem Verteidigungsministerium nicht auch das zweite Sicherheitsministerium in der Hand einer Partei sein sollte, und verweist auf die „schwarzen Netzwerke“ im Innenressort. Die ÖVP hingegen sieht ihre Position in den Bereichen Leistung, Sicherheit und Familie gefährdet, sollte sie hier nachgeben müssen.

SPÖ-Chef Andreas BablerAPA/TOBIAS STEINMAURER

Neben dem Kanzleramt will die Volkspartei das Innen- und Verteidigungsministerium besetzen. Zudem pocht die ÖVP auf die Landwirtschafts- und Wirtschaftsagenden.

Die SPÖ soll in einer schwarz-roten Regierung vor allem Ressorts übernehmen, die traditionell eine sozialdemokratische Handschrift tragen. Dazu gehören Bildung, Frauen, Familie, Soziales und Arbeit. Auch die Kultur- und Medienagenden sollen den Sozialdemokraten zufallen.

Das Justizministerium soll weiterhin parteifrei besetzt werden.