Die Bezüge der EU-Politiker steigen unaufhörlich – jetzt folgt der nächste Paukenschlag aus Brüssel: Ab April erhalten 66.000 EU-Beamte erneut eine Gehaltserhöhung. Es ist bereits die siebte seit 2022. Das geht aus einem Haushaltsbericht der EU vom November 2024 hervor.

Konkret handelt es sich um einen Nachschlag für das laufende Jahr. Eigentlich hätte die Erhöhung wegen der hohen Inflation schon 2023 bei 8,5 % liegen sollen. Doch die EU-Kommission aktivierte eine sogenannte „Mäßigungsklausel“ und zahlte zunächst nur 7,3 % aus. Die fehlenden 1,2 % werden nun im April nachgereicht.

Nachschlag für Brüssel: EU-Mitarbeiter erhalten im April mehr Geld.GETTYIMAGES/iantfoto

34.800 Euro pro Monat für von der Leyen

Topverdienerin bleibt Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Ihr Gehalt steigt auf 34.800 Euro im Monat – das sind satte 2.700 Euro mehr als noch vor einem Jahr, wie Bild berichtet.

Auch die EU-Kommissare – darunter der ehemalige österreichische Finanzminister Magnus Brunner – dürfen sich freuen: Ihre Bezüge steigen auf rund 28.400 Euro monatlich, ein Plus von 2.200 Euro, versteht sich. Selbst das niedrigste EU-Grundgehalt wird erhöht: von 3.361 auf 3.645 Euro netto. Das höchste Grundgehalt steigt von 23.262 auf 25.229 Euro.

Der ehemalige Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) hat in Österreich schlicht „zu viel ausgegeben“ und ein riesiges Budgetloch hinterlassen. Als EU-Kommissar darf er sich nun über eine satte Gehaltserhöhung freuen.APA/HELMUT FOHRINGER

Doppelte Anpassung seit 2022

Eigentlich passt die EU die Gehälter ihrer Mitarbeiter nur einmal jährlich zum 1. Juli rückwirkend an. Doch wegen der hohen Inflation wurde 2022 eine Sonderregelung eingeführt, die bereits eine vorgezogene Auszahlung zum 1. Jänner erlaubt – und damit zwei Gehaltserhöhungen pro Jahr ermöglicht. Das bedeutet: automatische Erhöhungen, unabhängig von wirtschaftlicher Lage oder individueller Leistung. Da nun im April zusätzlich ein Nachschlag erfolgt, könnte es 2024 sogar zu drei Aufstockungen kommen. Die Sonderregelung gilt nämlich weiterhin – trotz inzwischen gesunkener Inflation.