Große Pläne, peinliches Ergebnis: Die EU wollte mit Wasserstoff den Klimawandel bekämpfen – und hat dafür Milliarden aus Steuergeldern verpulvert. Doch statt Fortschritt gibt’s Frust: Nur 17 Prozent der geplanten Projekte dürften bis 2030 überhaupt umgesetzt werden. Der Rest bleibt Vision, PowerPoint oder wurde längst beerdigt.

Rohrkrepierer statt Wasserstoff-Wunder

Brüssel präsentierte die Wasserstoff-Offensive als zentrales Projekt der Energiewende – grün, innovativ, zukunftsweisend. Doch was auf dem Papier gut klang, scheitert in der Realität krachend. Laut dem neuen Bericht der britischen Energieanalysten von Westwood Global Energy Group wurden bereits 23 Projekte mit rund 30 Gigawatt Leistung gestrichen oder gestoppt.

Zu teuer, zu langsam, zu kompliziert

Die Gründe für das Desaster sind klar: massive Bürokratie, ausufernde Kosten und eine Nachfrage, die schlicht nicht existiert. Grüner Wasserstoff ist mit rund 4,60 Euro pro Kilo etwa zehnmal teurer als herkömmlicher grauer Wasserstoff. Kein Wunder, dass Investoren und Abnehmer abspringen.

Ziele gibt’s viele – nur keinen Plan

Westwood-Experte Jun Sasamura bringt es auf den Punkt: „Die Kluft zwischen Anspruch und Realität wird immer größer. Ohne klare Regeln und echte Nachfrage bleiben die Ziele unerreichbar.“

Dabei hat die EU nicht zu wenig investiert – Milliarden flossen bereits, weitere Förderungen stehen bereit. Aber ohne funktionierende politische Rahmenbedingungen und einen reifen Markt bringt all das Geld nichts.

Die Pipeline bleibt leer

Insgesamt umfasst die EU-Wasserstoff-Pipeline laut Westwood mehr als 100 geplante Projekte – darunter große Industrieanlagen, Produktionszentren und internationale Verbindungsleitungen. Allein 23 davon mit einer geplanten Leistung von fast 30 Gigawatt wurden bis Ende 2024 gestoppt oder gestrichen.

Selbst im optimistischsten Szenario könnten höchstens 70 Prozent der Projekte umgesetzt werden – und auch nur, wenn plötzlich alles perfekt läuft. Doch daran glaubt kaum jemand. Realistisch bleiben gerade einmal 17 Prozent, so die Analyse.

Ein teures Desaster – bezahlt vom Steuerzahler. Brüssel träumt von der Wasserstoff-Zukunft, doch die Realität ist grau.