FPÖ legt in der ORF-Debatte nach: "Warum sollen wir noch für den Schas zahlen?"
Die neue ORF-Steuer ist für viele Österreicher ein Aufreger – und die FPÖ surft weiter auf dieser Welle der Empörung: Der Gebühren-Sender soll endlich sparen, meint auch Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp. Und er sagt: “Warum sollen wir auch noch für den Schas zahlen?”
Nach den Attacken von Bundesparteiobmann Herbert Kickl gegen den Bundespräsidenten (“senile Mumie”) greift nun auch Wiens FPÖ-Chef in der Diskussion um die künftige ORF-Finanzierung zu deftigeren Worten: “Die Qualität des ORF sinkt doch immer mehr. Warum sollen wir auch noch für den Schas zahlen?”, meint Dominik Nepp im Talk mit dem eXXpress.
Die ganze Änderung der Finanzierung des ORF sei “eine Totalverarsche” der Österreicher, sagt Nepp: “Wochen vorher sagt man, da braucht’s einen Österreich-Rabatt, alles muss billiger werden – und jetzt das. Die Menschen wissen nicht, wie sie noch ihr Leben finanzieren sollen – und im ORF schlürfen sie Austern.”
SPÖ verweigerte in Wien Abschaffung der ORF-Landesabgabe von 69,60 Euro jährlich
Der Wiener FPÖ-Chef wäre auch dafür, dass die Wiener Landesabgabe, die mit den ORF-Zahlungen abkassiert wird, gestrichen wird. Das wären immerhin auch 69,60 Euro im Jahr etwa in Wien. “Die SPÖ hat das aber immer niedergestimmt”, sagt Dominik Nepp. Der ORF müsse komplett neu aufgestellt werden: “Wenn die im ORF ja alle so toll sind, dann machen wir das doch wie bei Netflix, machen wir ein Pay-TV: Da bräuchte ja keiner Angst davor haben, wenn sie das selbst glauben.”
Wie berichtet, soll eine neue ORF-Steuer entweder über die Gehälter oder Pensionen oder aber per Zahlschein bei allen 4,02 Millionen Haushalten einkassiert werden. Die Daten dafür sollen die Stromunternehmen liefern, der ORF würde dadurch statt bisher 3,2 Millionen Gebührenzahler noch 300.000 bis 500.000 Zwangskunden mehr haben.
Die Bundesregierung versucht nun, sich auf eine deutliche Reduzierung des ORF-Beitrags zu einigen. Aus ÖVP-Kreisen ist zu hören, dass der Jahresbetrag von jetzt maximal 302 Euro auf unter 200 Euro gekürzt werden soll. Nur so und mit massiven Personal- und Gehaltskürzungen im Rundfunk, heißt es, könne der Umbau der ORF-Finanzierung jetzt auch politisch überstanden werden.
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