Es hätte den Verlauf des Ukraine-Krieges grundlegend verändern können: Bereits im April 2024 wurden Pläne über einen Anschlag auf den ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj bekannt. Nun hat der ukrainische Geheimdienst SBU mehr Details veröffentlicht. Geplant war demnach ein Attentat auf einem Flughafen im ostpolnischen Rzeszów – einem wichtigen Drehkreuz für westliche Militärhilfe an die Ukraine.

Laut SBU-Chef Wassyl Maljuk sollte Selenskyj entweder durch eine Drohne oder einen Scharfschützen getötet werden. Der Hauptverdächtige: ein ehemaliger polnischer Soldat, der bereits vor Jahrzehnten aus Sowjetnostalgie vom russischen Geheimdienst rekrutiert worden sei. Er soll den Angriff vorbereiten und koordinieren haben.

Zwei Ober-Offiziere sollen involviert gewesen sein

Brisant ist auch, dass laut Maljuk zwei ehemalige ukrainische Oberst-Offiziere aus Selenskyjs eigenem Personenschutz in den Plan involviert gewesen sein sollen. Deren Festnahme hatte der SBU bereits im Mai 2024 öffentlich gemacht.

Der Ex-Soldat soll im Auftrag Russlands gehandelt habenGETTYIMAGES/Contributor

Der Fall ist auch in Polen bekannt. Dort wurde der frühere Soldat im April 2024 vom Inlandsgeheimdienst ABW in enger Zusammenarbeit mit der Ukraine festgenommen. Im Mai folgte die Anklage wegen geheimdienstlicher Tätigkeit für eine feindliche Macht.

Der SBU sieht den vereitelten Anschlag als Beleg dafür, wie weit Moskau bereit sei zu gehen, um die ukrainische Führung zu destabilisieren. Präsident Selenskyj selbst hat sich zu dem Vorfall bislang nicht geäußert.